Über mangelnde Aufmerksamkeit und Anerkennung als Experte für biographisches Schreiben kann ich mich nicht beschweren. Heute kam folgende Mail:

Guten Tag, Herr Mäckler.

Ich bin soeben auf ihre Homepage gestoßen und wende mich an Sie mit einem wahrscheinlich nicht sehr alltäglichen Anliegen. In einem meiner Seminare (ich studiere Germanistik an der Universität …….) ist das Thema des Semesters, Texte diverser Art zu verfassen. Jeder Student konnte sich eine Textsorte seiner Wahl aussuchen und sollte diese über das gesamte Semester bearbeiten, immer wieder daran schreiben und sie so voran treiben.

Ich entschied mich dafür, mich im Schreiben meiner eigenen Biographie zu versuchen. Die Idee kam mir, da ich vor Jahren als Zivildienstleistender mal einen Mann betreute, der sein Leben zu Papier gebracht hatte. Ich dachte, dass es vielleicht irgendwann mal jemanden interessieren könnte, was mir so passiert ist im Laufe der Jahre. Nach kurzer Zeit musste ich feststellen, wie schwierig und vor allem wie zeitintensiv es ist, Gedanken von einigen Minuten niederzuschreiben. Auch gestaltete es sich kompliziert, die wichtigen von den unwichtigen, die interessanten von den uninteressanten Informationen zu unterscheiden.

Um es kurz zu machen: Ich entschied mich nach diversen Versuche anderer Art, mit den größeren Ereignissen meines Lebens zu beginnen und diese zu formulieren. Dabei begann ich mit der WM 2006, die ich in Hannover als Volunteer erlebte. Der Text ist im Anhang beigelegt.

Warum wende ich mich nun an Sie?

Eine der Aufgaben dieses Semesters ist es, den von uns geschriebenen Text einem Experten zur Durchsicht zu geben und wenn möglich ein Feedback von diesem zu erhalten.

Hier der Originalwortlaut der Aufgabe:

„Recherchieren Sie eine/n Expert/in für Ihr Thema.
Bitten Sie ihn oder sie, Ihnen inhaltliches und/oder strukturelles Feedback auf Ihren Text zu geben.
Schreiben Sie ein kurzes Protokoll über das Gespräch. Dieses reichen Sie als Hausaufgabe ein. Falls die Kommunikation über E-Mail verläuft, reichen Sie die Korrespondenz ein.
Falls Sie Pech haben und Ihre Experten nicht schnell antworten, geben Sie ein kurzes Protokoll über den Verlauf der Recherche oder eine E-Mail, die Sie an ihn/sie geschrieben haben, ab.“

Mir ist bewusst, dass Sie sicherlich viel zu tun haben und ich habe größtes Verständnis, falls Sie keine Zeit haben sollten, sich meinen Text durchzulesen. Sie würden mir jedoch einen großen Gefallen tun und mir dabei helfen, das Seminar erfolgreich zuende zu bringen, wenn Sie Zeit hätten, ein kurzes Feedback zu senden. Es darf und soll sehr kritisch sein, damit ich aus Fehlern etc. lernen kann und mein Vorhaben nicht grandios scheitert.

Besten Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

André Serg
(Name geändert)

Ende der Mail.

Wer mich kennt, weiß sofort: Natürlich helfe ich dem jungen Studiosus, schließlich helfe ich allen, die biographischen Rat brauchen, und ausserdem war ich auch mal jung und eifrig, Kunst und Leben zu studieren. Eine wunderbare Zeit übrigens, die Studienjahre – im Gegensatz zur Schulzeit, die für mich bedrückend war. Doch das ist eine andere Geschichte.

Lesen Sie in den nächsten Tagen mein Feedback.