Ich mag meinen Kollegen Matthias Brömmelhaus, auch wenn wir uns wegen seiner Gründung der Deutschen biografischen Gesellschaft 2006 zerstritten haben. Mein Vorwurf an die DbG ist nach wie vor aktuell: Als „Berufsverband professioneller Biografen“ erscheint mir ihre Aussendarstellung im Internet auch nach mehr als 3 Jahren Präsenz immer noch dilettantisch, was ein Widerspruch zum professionelen Anspruch ist. Immerhin haben die 10 Profis („Hier sind die Profis“) jetzt nach meiner letzten öffentlichen, bereits vorher vielfach privat geäußerten Kritik den Pleonasmus „Vereinigung professioneller Berufsbiografen“ entfernt. Gleichwohl sehe ich keine professionelle Lösung, wenn in dem einzigen und 3 Jahre alten Pressetext anlässlich der Gründung der DbG vor kurzem nur das Datum entfernt worden ist. Jetzt, wo ich auch das moniert habe, haben die Profis einfach den Pressetext kommentarlos entfernt und eine leere Fläche hinterlassen. Hoffen wir, dass darin bald  Neues zu lesen sein wird. Schafft Substanz, Kollegen, damit ich Euch wieder bewundern kann!

Jetzt hat Matthias Brömmelhaus in seinem Blog am 14. August einen Artikel mit dem Titel „Bescheidenheit ist eine Zier“ über „Albert“ geschrieben, den ich heute wie folgt kommentiert habe:

Matthias,
Dein polemischer Artikel über „Albert“ vom 14. August ist amüsant. Gleichwohl drängt sich die Frage auf, warum verfolgst Du den Fall nicht fair und aktuell? Dann würdest Du feststellen, dass sich für „Albert“ das Blatt bei Wikipedia längst gewendet hat. Einer der wenigen besonnenen Wikipedia-Autoren hatte dazu am 16. August resümiert (ich wiederhole hier das Zitat noch einmal):

„Diese LD (Anm: Löschdiskussion) und der Umgang mit der hinter dem Artikel stehenden Person ist eine Schande für die Wikipedia, vielleicht sogar eines ihrer schwärzesten Kapitel. Wie hier selbstgefällig und sarkastisch, sogar darüber hinausgehend hämisch und teilweise bar jeden Anstands gegen einen Autor gehetzt wird und er grundlos der Lächerlichkeit preisgegeben und beleidigt wird, nur weil es aus der Anonymität des Internets und einem mglw. empfundenen Überlegenheitsgefühl möglich ist, ist in der Tat ohnegleichen.“

Wenn Du Dir jetzt den Wikipdia-Artikel „Andreas Mäckler“ anschaust, wirst Du quantitativ eine Verdreifachung der Länge feststellen, und qualitativ eine Vervielfachung. Es ist ein Sieg für Andreas Mäckler ebenso wie für die kompetenten Wikipedia-Autoren, die diese durchaus unglückliche, wenngleich nicht substanzlose Textvorlage von Andreas Mäckler in langer Arbeit mit vielen Diskussionen neu geschrieben haben. Es ist auch ein Sieg der Vernunft in der Wikipedia gegen eine Kakophonie vielfach dummer und brutaler Stimmen, die mich (bitte verzeiht den Vergleich) auch an den Faschismus erinnern.

Machen wir uns keine Illusionen: Dieser Sturm im Wasserglas ist bald vergessen, was bleibt ist der gute, in Zukunft weiter wachsende Artikel über Andreas Mäckler. Den zusätzlichen, sehr positiven PR-Effekt, auch durch professionelles Krisenmanagement gemeistert, dokumentiere ich in meinem Biographieblog, wenn der Fall abgeschlossen ist. Zunächst wird es wohl noch einige Reaktionen innerhalb der Wikipedia bzw. Wikimedia geben, und von ausserhalb kam bereits eine Presseanfrage. Es bleibt also spannend.

MfG, „Albern“ – oh sorry: „Albert“ 😉

PS. Deine Haltung zur Bescheidenheit teile ich übrigens nicht. Wie heißt es so schön: „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.“ Ich halte es mehr mit Bob Marley:

Get up, stand up: stand up for your rights!
Get up, stand up: don’t give up the fight!