In meinen Biografieblog stelle ich meist biografische Bücher und Filme vor, doch in diesem Fall mache ich gern eine Ausnahme – die dann wiederum keine ist, bedenkt man, dass der Autor des neuen Werks seit mehr als einem Jahrzehnt einer meiner guten Freunde ist; viele gemeinsame Erinnerungen verbinden uns, selbst wenn er inzwischen in Berlin lebt: Rudolph Herzog. Trotzdem sehen wir uns mehrmals im Jahr, und dann spielen wir am liebsten Schach. Auch unsere achtjährigen Töchter spielen gern miteinander, wenn ihre Väter mit kühlem Kopf heiße Schlachten fechten. Einer unserer gemeinsamen Freunde, Christoph Poschenrieder, hat zudem die folgenden Zeilen für das Buch formuliert: „Rudolph Herzog belebt ein hierzulande unterschätztes Genre, die Schauergeschichte. Das Übersinnliche, Unterschwellige der Großstadt kommt als zarter aber eiskalter Lufthauch daher.“ Nun denn: Seien Sie gespannt!

Aus der Verlagsinformation: Eine junge amerikanische Künstlerin sieht Blutflecken am Boden, die spurlos verschwinden. Ein Kreuzberger Hipster ahnt, dass mit seiner Wohnung etwas nicht stimmt. Den Manager eines Start-ups plagt ein Fiebertraum, der sich gespenstisch mit vergangenen Begebenheiten deckt. Nichts in Truggestalten ist so, wie es zu sein scheint.

An der Oberfläche sieht das Berlin der Gegenwart aus wie der Inbegriff der modernen Metropole. Es ist eine Stadt der Neuankömmlinge, Investoren, Partyhungrigen, in der sich Gruppen vermischen, aber auch gegenseitig verdrängen. Doch zugleich ist dies geschichtsträchtiger Boden; die Stadt stand im Zentrum großer historischer Bewegungen – von den gesellschaftlichen Umbrüchen der Kaiserzeit bis zu den Schrecken des »Dritten Reichs« und den Verwerfungen des Kalten Kriegs.

In sieben Episoden, die sich gegenseitig kommentieren und vervollständigen, werden Menschen des neuen Berlin von der Vergangenheit der Stadt eingeholt. Sie spüren ein unheimliches Nachwirken, ein Flackern auf der Retina, das sich nicht heilen lässt.

Mit „Truggestalten“ legt der Filmregisseur und Sachbuchautor Rudolph Herzog sein erstes belletristisches Werk vor, ein Berlin-Buch voller Winkelzüge, Absurditäten und düsterer Überraschungen.