In meiner Kindheit und Jugend war Erich Kästner einer meiner Lieblingsschriftsteller. „Das fliegende Klassenzimmer“ sehe ich heute noch gern im Fernsehen an. Arte zeigt am 31. Dezember um 16.50 Uhr ein Filmporträt über Erich Kästner, das ich mir bestimmt anschaue.

Aus der Senderinformation: Mit „Emil und die Detektive“ revolutioniert Erich Kästner (1899-1974) die Kinderbuchliteratur. 1933 werden seine Bücher verbrannt. Dennoch wandert er nicht aus, veröffentlicht unter Pseudonym. In der Nachkriegszeit ist Kästner eine moralische Instanz. Doch bis zu seinem Tod hadert er damit, nicht ins Exil gegangen zu sein. Ein neuer Blick auf das Bild von Kästner.

Erich Kästner verkörpert wie kaum ein anderer deutscher Autor den Typus des unantastbaren Schriftstellers. Generationen von Lesern sind mit ihm aufgewachsen. Mit „Emil und die Detektive“ (1929) revolutioniert er die Kinderbuchliteratur. 1899 kommt Erich Kästner in Dresden zur Welt. Seine Mutter Ida ist schwermütig, immer wieder muss der Junge sie davon abhalten, in die Elbe zu springen. Daraus erwächst ein ungewöhnlich enges Verhältnis.

In der Weimarer Republik steigt Erich Kästner rasch als Redakteur, Schriftsteller und Drehbuchautor auf. Mit seiner klaren Sprache prägt er die Neue Sachlichkeit. Auch seine kriegskritische Lyrik ruft ein weltweites Echo hervor. 1933 sieht Kästner in Berlin zu, wie seine Bücher verbrannt werden. Dennoch wandert er nicht aus, veröffentlicht nun unter Pseudonym und im Ausland. 1941 schreibt er das Drehbuch für „Münchhausen“. Später verhaftet ihn die Gestapo, lässt ihn aber wieder frei.

In der Nachkriegszeit ist Kästner eine moralische Instanz. Doch er kann an seine früheren Erfolg nicht mehr anknüpfen, verstrickt sich in Liebesaffären und bekämpft seinen Frust mit Alkohol. Bis zu seinem Tod 1974 hadert er mit dem Entschluss, nicht ins Exil gegangen zu sein.