Arte zeigt am Mittwoch, 30. März um 21:50 Uhr ein Filmportrait über den spanischen Regisseur Luis Buñuel. 1929 drehte Louis Buñuel im Alter von 29 Jahren seinen ersten Film. Bereits hier zeigt er seinen Individualismus und seinen subversiven Geist. Die Dokumentation ergründet die einzigartige Welt des Filmemachers Luis Buñuel. Interviews mit Schauspielern, Wegbegleitern und Angehörigen zeichnen das Leben des Filmemachers nach.

Louis Buñuel war ein individualistischer, nonkonformistischer und subversiver Geist. Von der Grausamkeit und Gewalt der Welt zutiefst schockiert, erregte er mit jedem seiner Filme Aufsehen. Buñuels Werke brachen Tabus, provozierten und behandelten zugleich schwerwiegende Fragen. Sie setzten sich über die bis dahin geltenden Regeln des Erzählens hinweg, ließen dem Irrationalen freien Lauf und stellten die bürgerlichen Konventionen auf den Kopf.

Auch heute haben diese tiefgehenden Studien der Wechselbeziehungen zwischen Unterbewusstsein, sozialer Ordnung und Religion nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Nur wenige Filmemacher hinterließen so einprägsame Bilder wie Buñuel: Das durchtrennte Auge in „Ein andalusischer Hund“, das getötete Kind in „Das goldene Zeitalter“, der Krüppel in „Die Vergessenen“, Catherine Deneuves Hinken in „Tristana“, der Gang von Jeanne Moreau in „Tagebuch einer Kammerzofe“.

Die Dokumentation ergründet die Welt und die Obsessionen dieses einzigartigen Filmemachers, der sein ganzes Leben lang gegen die Zensur kämpfte und als einer der größten Interpreten von Vorstellungswelt und Komplexität des menschlichen Seins in die Annalen der Filmgeschichte einging.

Anhand von Interviews mit Buñuels Schauspielern, Michel Piccoli, Carole Bouquet und Angela Molina, mit seinem Drehbuchautor Jean-Claude Carrière, seinem Freund, dem Regisseur Carlos Saura und seinem Sohn Juan Luis Buñuel zeichnet die Dokumentation den Werdegang dieses herausragenden Filmemachers nach, dessen Schaffen sich über ein halbes Jahrhundert erstreckte.