Als ich im Jahr 2002 bei einem Symposium an der Frankfurter Uni über die Rematerialisierung digitalisierter Texte sprach, dachte ich nicht daran, dass es auch mich erwischen könnte. Jetzt staunte ich nicht schlecht über ein Buch mit dem Titel „Andreas Mäckler“, das laut Ausschreibung des Verlags 108 Seiten Umfang hat und aus Wikipedia-Artikeln sowie weiteren öffentlich zugänglichen Fundstellen aus dem Internet zusammengestellt worden ist. Ob auch meine Facebook-Einträge darin enthalten sind?

Na, ich werde sehen und habe das Buch bestellt. Ich glaube nicht, dass es ausser mir viele Käufer findet, aber ich kaufe es zum Preis von EUR 39, um mich auch über die Produktionsmechanismen zu informieren. Umstritten ist diese merkantile Verwurstung „on demand“ gemeinfreier Texte ohnehin schon länger. Siehe beispielsweise http://www.taz.de/!74646/ und
http://plagiatsgutachten.de/blog.php/eine-warnung-bucher-mit-kopierten-wikipedia-artikeln-nun-auch-in-uni-bibliotheken/

Das Angebot des VDM Verlags finden Sie hier: https://www.morebooks.de/store/gb/book/andreas-maeckler/isbn/978-613-7-63658-9

Wenn ich das Werk in Händen halte, schreibe ich Ihnen dazu einen Kommentar mit Produktionsanleitung, damit auch Sie in Windeseile Bücher zusammenklicken können. Die „Timeline“ von Facebook eignet sich bestimmt dazu, und wenn man später ein solches biographisches Werk über sein Leben in Händen hält, mag sich schon der Eine und Andere fragen, in welcher geistigen Welt wir heute leben und unsere Lebenszeit sinnfrei verplempert haben.

(Klicken Sie auf die Abbildung, um sie zu vergrößern)

Lesen Sie die Fortsetzung hier: Etikettenschwindel – VDM, Alphascript, Betasript & Co