Hier das vorläufige Programm der 3. Nordwalder Biografietage 2010.
3. Nordwalder Biografietage „Konflikt & Kultur“
Verleihung 3. Deutscher Biographiepreis 2010
24. bis 26. September 2010
Die Gesellschaft für biografische Kommunikation e.V. freut sich, im dritten Jahr seit ihrer Gründung mit dem Motto „Konflikt & Kultur“ erneut eine spannende biografische Veranstaltungsreihe anbieten zu können. Im Rahmen der 3. Nordwalder Biografietage und in Zusammenarbeit mit dem Biographiezentrum Deutschland wird auch 2010 wieder der Deutsche Biographiepreis verliehen werden. Die Veranstaltungsreihe findet von Freitag, dem 24. bis Sonntag, den 26. September 2010 statt und ist erstmalig eine internationale Co-Produktion zusammen mit der holländischen Stiftung Building Bridges.
Unter dem Motto „Konflikt & Kultur“ werden eine Vielzahl von Biografien in Form von Lesungen, Vorträgen, Ausstellung, Konzert und Filmvorführung vorgestellt, die versuchen wollen, das Leben und die Konflikte in der Gesellschaft, das Miteinander der Menschen, einheimisch oder zugewandert, innerhalb der eigenen Ländergrenzen, innerhalb von Europa, aber auch darüber hinaus, und damit die Konflikte zwischen Kulturen und Religionen darzustellen.
Die Eröffnung der 3. Nordwalder Biografietage und die Verleihung des 3. Deutschen Biographiepreises stehen unter der Schirmherrschaft von Landrat Thomas Kubendorff und Bürgermeisterin Sonja Schemmann und werden innerhalb des zwanzigjährigen Jubiläums der Kardinal-von-Galen Gesamtschule stattfinden. Die vortragenden Gäste bei den Biografietagen werden so vielfältig wie das Motto sein.
Das vorläufige Programm:
Freitag, 24. September 2010
14 Uhr – Speicher auf dem Bispinghof
Jahrestreffen der Mitglieder des Biographienzentrums – Vereinigung deutschsprachiger Biographinnen und Biographen.
16 Uhr – Forum der Kardinal-von-Galen Gesamtschule
Offizielle Eröffnung der 3. Nordwalder Biografietage und Verleihung des 3. Deutschen Biographiepreises an Prof. Dr. Lutz von Werder und an Andrea Richter.
Grußworte von Landrat Thomas Kubendorff, Bürgermeisterin Sonja Schemmann und dem Vorsitzenden des Fördervereins für biographische Arbeit e.V., Dr. Andreas Mäckler.
18 Uhr – Forum der Kardinal-von-Galen Gesamtschule
Prof. Dr. Lutz von Werder, Autor, Philosoph und diesjähriger Preisträger des Deutschen Biographiepreises, liest aus seinem aktuellen Buch „Die Welt romantisieren – Wie schreibe ich meine persönliche Mythologie“. Anschließend Gespräch mit Dr. Meinolf Rohleder, Rektor der Kardinal-von-Galen Gesamtschule und Matthias Grenda, Organisator der 3. Nordwalder Biografietage.
20 Uhr – Museumskneipe Kalhoff
Fritz Eckenga, ist ein deutscher Kabarettist, freier Autor, Multi-Kolumnist in Radio und überregionaler Presse sowie langjähriges Mitglied des Rocktheater-Ensembles N8chtschicht. Fritz Eckenga führt uns äußerst humorvoll auf dieser Lesung durch sein ganz persönliches, also biografisches Bild von Westfalen, Deutschland, mit all seiner Kultur, von wegen Konflikte… „Fremdenverkehr mit Einheimischen“ und andere Eigenheiten halt.
Samstag, 25. September 2010
11 Uhr – Marktplatz Nordwalde bzw. Museumskneipe Kalhoff
Murad Bayraktar ist Leiter der türkischen Redaktion beim WDR Fernsehen und stellt sein Buchprojekt „Generation Kofferkinder“ vor. Es geht um die Kinder der Gastarbeitergeneration, die nicht nur wortwörtlich aus dem Koffer gelebt haben, zwischen zwei Kulturen, zwei Ländern und zwei Identitäten. Er erläutert auch, dass das ganze nicht zwangsläufig zu Problemen führt, sondern auch eine Bereicherung für die Gesellschaft sein kann. Diese Veranstaltung findet zusammen mit der Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus“ der Kardinal-von-Galen Gesamtschule statt.
14 Uhr – Museumskneipe Kalhoff
Oberstleutnant a.D. Andreas Timmermann-Levanas (45), der ehemalige Pressesprecher des regionalen Wiederaufbauteams in Kundus/Afghanistan (PRT), der die Deutsche Kriegsopferfürsorge (DKOF) initiierte und leitet, liest aus seinem Buch „Die reden – Wir sterben“ und berichtet zu dem Thema „Konflikt & Kultur“ im Umgang mit der neuen Generation von deutschen Kriegsveteranen, dem Einsatz von deutschen Soldaten in Krisen- und Kriegsgebieten. Das Buch entstand zusammen mit der Historikerin, Journalistin und Biografin Andrea Richter, die 2010 den Deutschen Biographiepreis erhält. Andrea Richter wird anwesend sein.
16 Uhr – Speicher auf dem Bispinghof
Alexandra Senfft. Frieden zwischen Palästinensern und Israelis – eine Utopie? Die Autorin Alexandra Senfft zeigt, dass Verständigung möglich ist. An der Basis, fern der offiziellen Politik, gibt es zahlreiche Kontakte zwischen den »Feinden«, die konstruktiv, gleichberechtigt und nicht selten sogar freundschaftlich sind. Die Nahostexpertin nimmt ihre Leser mit auf eine sehr persönliche Reise durch Israel und die palästinensischen Gebiete. Sie stellt Menschen vor, die über innere und äußere Grenzen hinweg Dialoge führen. Der Feind, das wird dabei deutlich, ist gar nicht so fremd. Die Teilnahme von Alexandra Senfft wird von der Körber-Stiftung unterstützt.
17:30 Uhr – Speicher auf dem Bispinghof
Ausstellungseröffnung „Objects in Conflict“ mit Nadette de Visser, Vorwort Alexandra Senfft. Die Ausstellung „Objects in Conflict“ der holländischen Stiftung Building Bridges zeigt und erzählt über 16 Gegenstände (Objects…) die dramatischen Lebensgeschichten der Menschen (…in Conflict) dahinter. Die Objekte und damit auch die Biografien stammen alle aus dem israelisch-palästinensischen Konflikt und beschreiben auf einzigartige Weise die ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem „Kampf der Kulturen“. Die Ausstellung war bisher in Tel Aviv, Jerusalem und Amsterdam zu sehen und wurde bis zum Jahresende 2009 im Museum Orientalis in Nimwegen, Holland gezeigt.
20 Uhr – Schäferei Reckfort
Ein biografisch-geselliger Abend vor einem typisch Münsterländer Herdfeuer mit ein wenig Speis und Trank, gegen Umlage.
Sonntag, 26. September 2010
11:30 Uhr – Speicher auf dem Bispinghof
Suzanan Zinn liest aus ihrer Biografie „Gibt es zwei Höllen? Mein Leben zwischen Christentum und Islam“. Die Autobiografie entstand unter Mitarbeit der Deutschen Biographiepreisträgerin 2009 Dr. Inka Postrach. Nähere Informationen folgen in Kürze.
Im Anschluss:
Malte C. Boeker, Senior Expert der Bertelsmann Stiftung wird das Forschungsprojekt „Kultur und Konflikt in globaler Perspektive“ vorstellen. Malte C. Boeker wird neben einer kurzen wissenschaftlichen Ausführung die internationalen kulturellen Konflikte anhand einer konkreten Lebensgeschichte aus Afrika aufzeigen. Vortrag, Lesung, Film.
Danach gemeinsame Diskussion
14 Uhr – Museumskneipe Kalhoff
Wird noch besetzt.
17 Uhr – Museumskneipe Kalhoff
Rainer Schmidt, ev. Pfarrer und Spitzensportler zu Konflikt & Kultur aus Sicht eines behinderten Menschen, der Tischtennisweltmeister und vielfacher Medaillengewinner ist, heute als christlicher Theologe arbeitet und dessen Vorträge und Bücher „Lieber arm ab als arm dran“ und „Spielend das Leben gewinnen – was Menschen stark macht“ allerorts begeistern.
19 Uhr – Speicher auf dem Bispinghof
Holger Hübner, Gründer und Macher des Wacken Open Air Festivals zu 20 Jahre Konflikt & Kultur Entwicklung in Wacken (1.800 Einwohner) mit dem größten Heavy Metal Festival der Welt (jährlich 80.000 Besucher) und wie ein Dorf sich mit langen Haaren, Tätowierungen, Leder, Nieten und lauter Musik anfreundete.
Im Anschluss um 20 Uhr – Speicher auf dem Bispinghof
Als Abschlussfilm der Nordwalder Biografietage stellt die südkoreanische Regisseurin Sung-Hyung Cho, die für ihren Dokumentarfilm über Wacken und das Heavy Metall Festival „Full Metal Village“ unter anderem den Max-Ophüls-Preis, den hessischen und schleswig-holsteinischen Filmpreis gewann, ihren aktuellen Film „Endstation der Sehnsüchte“ vor.
In den 70er Jahren kamen Young-Sook, Woo-Za und Chun-Ja als Gastarbeiterinnen nach Deutschland. Dafür mussten sie ihre Familien und Kinder zurücklassen. Jahrzehnte später wurde ein Traum für sie wahr: Sie durften mit ihren deutschen Ehemännern in ein eigens für sie errichtetes „deutsches Dorf“ auf einer der Südküste vorgelagerten Insel zurückkehren. Sie wohnen in properen Fachwerkbauten mit roten Ziegeln in einem Ort, der als beschaulicher teutonischer Themenpark zur Touristenattraktion wurde.
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