Am 14. Mai 2010 schrieb ich einen Artikel über das „Biographiezentrum Schweiz“ und erwähnte in der Chronologie der Plagiate auch die „Deutsche Biografische Gesellschaft“. Schon wenige Stunden später erhielt ich einen Kommentar von Matthias Brömmelhaus, der 2006 die „DbG“ – vielleicht auch als Antwort auf den damaligen schlechten Zustand des Biographiezentrums – gegründet hat. (Anschließend hat sich das Biographiezentrum jedoch prächtig entwickelt, wie man sehen kann…)   

Unsere weiteren Kommentierungen zur DbG hatten thematisch nichts mit dem „Biographiezentrum Schweiz“ zu tun, weshalb ich sie jetzt aus den Artikel-Kommentaren rausgenommen und ihnen hier einen eigenen Platz gegeben habe. Damit rückt das Thema auch besser in den Fokus der Leser.

Gesendet am 14.05.2010 um 14:05, von Matthias Brömmelhaus

Lieber Kollege,
warum du auch nach so vielen Jahren nicht ertragen kannst, dass es erfolgreiche Biografen in Deutschland gibt, die nicht Mitglied im Biographiezentrum sind und sein wollen, verstehe ich zwar nicht. Es wäre wirklich schön, wenn wir derartiges Abwatschen von Kollegen einfach lassen. Das täte ohne Zweifel der ganzen Branche gut.

(…..)

Gesendet am 14.05.2010 um 15:01, von Andreas Mäckler

Lieber Matthias Brömmelhaus,

da Du mich als deren “Präsident” auf die “Deutsche biografische Gesellschaft” als „Berufsverband professioneller Biografen“ ansprichst (welch ein Pleonasmus, als könnte es einen „Berufsverband unprofessioneller Biografen“ geben): Warum zeigt Ihr “professionellen Berufsbiografen” Eure Professionalität nicht? Ist Dir nicht klar, wie peinlich und unprofessionell Euer Internetauftritt als “Vereinigung professioneller Berufsbiographen” inzwischen ist? Mehr als drei Jahre nahezu keine Änderung – das ist nicht einmal Hauptschülerniveau! Eine der wenigen Änderungen war, den Link „Aktuelles“ zu entfernen, sowie das Datum Eures Pressetexts zur Gründung der DbG (Herbst 2006) rauszunehmen – als seien Journalisten und Leser hinters Licht zu führen.

Ich habe harsche Kritik von Dir an meiner Arbeit und an der des Biographiezentrums auf http://biograf.twoday.net/ oder die Kritik von Ronald Decker, der seinen http://www.biografieblog.de inzwischen eingestellt zu haben scheint, immer angenommen und – sofern sie mir berechtigt schien – konstruktiv im Biographiezentrum umgesetzt. Das Ergebnis ist sichtbar, erfolgreich und aktuell – so etwas wünschte ich mir auch von der DbG, sonst würde ich die Homepage aus dem Netz nehmen.

Ihr tretet hier nicht als Privatanbieter auf, wo jeder wursteln kann, wie er will und kann, sondern als “Berufsverband”. Das sollte Vorbildfunktion für die Branche haben – und diese Homepage der DbG erfüllt diese Funktion nicht! Das wirkt auch negativ auf die Mitglieder der DbG, die so etwas tolerieren.

Als “professioneller Berufsbiograf” sollte man sich auch professionell verhalten, und diese Kritik an Deinem Verein – besteht er denn überhaupt noch, ich höre immer nur von Austritten? – ist objektiv mehr als berechtigt. Viele in der Szene lachen inzwischen darüber, weil der Anspruch so hoch angesetzt und in keinster Weise erfüllt wird.

Eines kann ich Dir versichern, Matthias: Dass es gute und erfolgreiche Biografen gibt, die ich respektiere und zu denen ich Dich auch zähle, die keine Mitglieder im Biographiezentrum sind, grämt mich nicht! Doch Dilletantismus, Pfusch und Vortäuschung falscher Tatsachen, so wie ihr das als „Berufsverband“ betreibt, kann ich nicht akzeptieren! Ich hätte der DbG wirklich gern Respekt gezollt, wenn ich auch nur irgendetwas in der Entwicklung des Vereins mit dem großen Anspruch hätte erkennen können, was des Respekts würdig wäre.

Von mir aus müssen wir das Thema aber an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Es ist nur ein nebensächlicher Teil des Artikels, in dem es darum geht, wie unser Biographiezentrum derzeit dreist plagiiert wird.

Ich habe die DbG, seitdem ich diesen Blog betreibe, bewusst nicht thematisiert, obwohl ich noch einiges mehr dazu zu sagen hätte.

 
Gesendet am 14.05.2010 um 15:16, von Matthias Brömmelhaus

Lieber Andreas,
du hast recht, wir sollten das hier nicht vertiefen, deswegen nur zur Klarstellung: Ich bin bereits seit einem Jahr nicht mehr Präsident der DbG und habe mich auch ansonsten von allen Funktionen dort zurückgezogen. Woraus du allerdings bitte nicht den Schluss ziehen mögest, dass ich in irgendeiner Weise mit den Kolleginnen und Kollegen im Streit liege. Mir ist die Verbandsarbeit nur im Moment nicht mehr so wichtig – ich kümmere mich vielmehr um meine eigenen, sehr erfolgreichen Angebote.

Was den Widerstand gegen jede Form von Plagiaten angeht, sind wir uns sicher einig. Ich habe zu diesem Zweck schon vor Jahren einige “Schlüsselwörter” auf meine Webseiten und in meine Informationsmaterialien eingebaut. Wäre es nicht so traurig, könnte es einen manchmal geradezu amüsieren, wie dreist von angeblichen Biografinnen und Biografen abgeschrieben wird.

Gesendet am 14.05.2010 um 15:43, von Andreas Mäckler

Letztlich – da will ich mich nicht von ausnehmen – schreibt jeder immer wieder auch mal von anderen Autoren kleine Textteile ab. Das tun wohl alle (Sachbuch-)Autoren in der einen oder anderen Weise – partiell und daher zumeist tolerierbar. Aber es gibt Grenzen, und die sehe ich in unserem Fall des “Biographiezentrums Schweiz”.

Unter https://www.meine-biographie.com/?p=3609 haben wir zur Plagiatsproblematik übrigens anhand der aktuellen TV-Ausstrahlung der Filmbiographie “Dr. Hope” ausführlicher geschrieben.

Um das DbG-Thema jetzt endgültig hier abzuschließen: Mach die Mitglieder doch mal auf meinen Kommentar aufmerksam, vielleicht nützt er ja, denn ich wiederhole: Als “Berufsverband” ist man in der Leistungspflicht und hat eine besonders hohe Vorbildfunktion für die Branche, die man zu vertreten vorgibt.

Das ist etwas anderes als beispielsweise in unseren Biographieblogs, wo wir letztlich im legalen Rahmen schreiben können, was wir wollen. Auch das Biographiezentrum vertritt nicht diesen hohen Anspruch der DbG – leistet aber, meiner Ansicht nach, wesentlich mehr für die Branche.
 

Gesendet am 14.05.2010 um 17:14, von Andreas Mäckler

Ich will nicht nachtreten zum Thema „DbG“, aber es ist eine Frechheit der Öffentlichkeit gegenüber, dass auf der Homepage des “Berufsverbands” nicht mal der Wechsel des Präsidenten und anderer Funktionsträger angezeigt ist. Offenbar hat man zwar in der Zwischenzeit die Namen des “Präsidenten”, “Vizepräsidenten”, der “Beisitzer” etc. gelöscht, aber im Impressum stehst immer noch Du als Vorstand, Matthias.

Leute, die Ihr Euch “professionelle Berufsbiografen” nennt: So geht das nicht!

Mein Blog ist nicht das richtige Forum dafür, um – wie Matthias eben tat – “Klarstellungen” zur Funktion oder Nicht-mehr-Funktion innerhalb eines Vereins zu liefern. Funktionen in einem öffentlichen, eingetragenen Verein (e.V.), der sich gar “Berufsverband” nennt, müssen auf der Homepage aktuell angezeigt werden!

Ich hoffe wirklich, ihr merkt endlich, was für ein zweifelhaftes Gebilde diese „DbG“ geworden ist (ich will nicht Lachnummer sagen, weil’s sehr traurig ist) – als Mitglied dieses “Berufsverbands” würde ich mich schämen! Man kann Fehler machen und auch Flops, das ist normal und steht ausserhalb der Kritik, aber dann sollte man sie bereinigen, statt so einen Pfusch jahrelang als “Berufsverband” öffentlich zu präsentieren und sich jeglicher konstruktiver Kritik gegenüber resistent zu zeigen!