Über das Schreiben von Prominenten- und Privatbiografien
Ich sehe ihn noch vor mir, den drahtigen Fußballtrainer Rudi Gutendorf (geboren 1926), wie er aus seinem Hotelzimmer im ersten Stock zu uns ins Restaurant zurückkommt und ein abgegriffenes gelbes Postpaket auf den Tisch stellt. „Hier ist einiges über mein Leben drin“, sagte er, „Presseartikel, Fotos, Manuskriptfragmente.“ Wenige Stunden zuvor hatten wir bei den Hofer Filmtagen 1999 der Premiere des Films „Der Ball ist ein Sauhund“ beigewohnt – wir, das waren Rudolph Herzog, der Regisseur des Films, sowie dessen Hauptdarsteller „Riegel-Rudi“; außerdem gehörte Rudolphs Mutter Martje Herzog zur Runde, die Exfrau des Regisseurs Werner Herzog. Wir vereinbarten an dem späten Abend, dass ich Rudi Gutendorfs Autobiografie als Co-Autor schreiben würde. Das Buch erschien drei Jahre später.