Artze zeigt am Sonntag, 07. Februar um 22:20 Uhr eine sehenswerte biografische Filmdokumentation über Buster Keaton, der neben Charles Chaplin und Harold Lloyd zu den erfolgreichsten Komikern der Stummfilmzeit zählt. 1928 ist er auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Sieben Jahre später ist er an ihrem Tiefpunkt angelangt. Doch wie wurde aus dem großen Schauspielgenie und Weltstar der Stummfilmära ein ruinierter und gebrochener Mann?

Aus der Senderinformation: Im Jahr 1928 ist Buster Keaton auf dem Gipfel seiner Karriere. Stolz kann er auf eine ganze Reihe von Meisterwerken zurückblicken, großartigen Stummfilmen, in denen er nicht nur die Hauptrolle spielte, sondern bei denen er auch Regie führte. Er glänzt als Hauptdarsteller in Filmen wie „Der General“, „Der Killer von Alabama“, „Steamboat Bill, jr.“ und „Der Cowboy“. Keaton bringt die Zuschauer zum Lachen und riskiert halsbrecherische Stunts, ohne sich der Trickfilmtechnik oder eines Doubles zu bedienen.

Wegen seines gespielt ernsten Gesichtsausdrucks wird er „The Great Stoneface“ und „Der Mann, der niemals lachte“ genannt. Ein weiteres Markenzeichen ist sein Porkpie-Hut, ein runder, flacher Hut aus Filz. Weltweit begeistert er sein Publikum. Doch dann begeht er den wohl größten Fehler seines Lebens: Er lässt sich nach dem finanziellen Misserfolg seines Films „Der General“ von MGM exklusiv unter Vertrag nehmen.

Das Filmstudio, das von Louis B. Mayer mit eiserner Hand geführt wird, versucht, den Komiker in ein Format zu pressen und seine Gags zu standardisieren. Anders als weithin angenommen ist es nicht etwa der Siegeszug des Tonfilms, der Keatons Karriere ein Ende bereitet – die Hollywood-Maschinerie bringt seine Kreativität zum Erliegen. Keaton flüchtet sich in den Alkohol und wird schließlich von MGM vor die Tür gesetzt. Da ihm der Ruf als Alkoholiker und schwieriger Charakter vorauseilt, möchte kein Filmstudio mehr mit ihm zusammenarbeiten. Keaton ist am Ende – mit nicht einmal 40 Jahren.

In den folgenden 25 Jahren gelingt es ihm nur mühsam, wieder Fuß zu fassen. Seine Filme, die in Vergessenheit zu geraten drohten, finden nun erneut ihr Publikum. Durch insgesamt mehr als 150 Filme ist Buster Keaton unsterblich geworden. In Auszügen aus Keatons Filmen zeichnet Regisseur Jean-Baptiste Péretié Aufstieg und Fall des Stummfilmstars nach. Eine unterhaltsame und zugleich bewegende Dokumentation für alle Keaton-Fans und die, die es noch werden wollen. Keaton starb am 1. Februar 1966 im Alter von 70 Jahren in Los Angeles.