Eben meldete Bernd Hoyer, einer der Lizenznehmer des Weltverlags, im 15. Kommentar zu meinem Artikel Weltverlag AG: Millionär werden mit Biographien?, den ich am 1. März 2010 geschrieben habe und der seitdem zahlreiche Kommentierungen erfuhr, dass der Weltverlag Insolvenz angekündigt hat. 

Um das Thema zu aktualisieren, über das ich ursprünglich wegen des (nicht realisierten) Biographie-Portals www.biographien24.com der Weltverlag AG geschrieben habe, eröffne ich den neuen Beitrag mit der Mail von Bernd Hoyer: 

„Leider ist folgendes zu verkünden: Diese Pressemitteilung wurde an die Medien herausgegeben:

Weltverlag stoppt Geschäftsbetrieb!

Nach mehreren Kapitalerhöhungen und Investitionen in Höhe von rund zwei Millionen Euro, stellt die Weltverlag AG bis zum 8.8.2010 vorläufig den Geschäftsbetrieb ein. Anja Wagner, Vorstand des Unternehmens:

‚Bedauerlicherweise ist der Hauptaktionär des Unternehmens nicht bereit, weitere Kapitalerhöhungen oder Investitionen vorzunehmen, insofern laufen diesbezüglich Verhandlungen mit diversen anderen Investoren. Sollten diese nicht mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden, bleibt wohl nur die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.‘

Über die genauen Hintergründe, die zu dieser Situation geführt haben, wird es am Montag, den 9.8.2010 eine ausführliche Pressemitteilung geben. Vorweg kann jedoch schon festgestellt werden, dass das Softwareunternehmen, wenn dem denn so sein sollte, an der eigenen Software gestorben ist. Die Weltverlag AG konnte in kürzester Zeit über 45.000 Interessenten und Geschäftspartner registrieren.

Ende der Mail von Bernd Hoyer.

Nun möge man mir (Andreas Mäckler) folgende Kommentierung verzeihen, die selbstverständlich im Blog diskutiert werden kann:

Wer „Geschäftspartner“ der Weltverlag AG geworden ist, wird sich jetzt über seine eigene Dummheit ärgern – allerdings zu Unrecht. Das Unternehmen roch von Anfang an nach Blendwerk und grandioser Abzocke – womöglich gehört die Insolvenz gar zum Geschäftsplan der Macher dieses unlauter anmutenden Schneeball-Systems. Mehr als leere „Lizenzen“ wurden ja nie verkauft, selbst lange angekündigte Verkaufsportale wie www.biographien24.com gingen nicht online. Ich hatte ohnehin in meinem ersten Beitrag den wirtschaftlichen Erfolg eines solchen Biographie-Portals bezweifelt.

„Investitionen von rund zwei Millionen Euro…“ – da lachen wir doch nur! Wo ist denn investiert worden? In die eigene Tasche der Macher vielleicht?

Den geprellten „Geschäftspartnern“ zum Trost sei gesagt: Ihre Lizenzgebühren und andere Ausgaben, die Sie vielfach in drei-, vier- und womöglich fünfstelliger Höhe für nichts abgedrückt haben, bis das „revolutionäre Marketingsystem“ zusammengebrochen ist, sind ja nicht weg, sondern nur bei anderen. Vielleicht liegen sie auf den Bankkonten der Macher, wo kein Insolvenzverfahren hinkommt.

Eine elegante Art, sich aus der Verantwortung zu ziehen und Tausende Menschen geschädigt zurückzulassen. Man kann den Betroffenen nur wünschen, dass sie daraus lernen und nie wieder auf solches Millionär-in-wenigen-Jahren-Geschwafel reinfallen. Die Macher, das können die 45.000 Interessenten und „Geschäftspartner“ vermuten, sind vielleicht auf Kosten der „Geschäftspartner“ Millionär geworden – die „Geschäftspartner“ sind es auf jeden Fall nicht – zumindest nicht mit der Weltverlag AG, die Reichtum en masse versprach. Schaue Sie ruhig noch einmal auf die Website der „Millionärs-Macher“, solange sie online ist: www.weltverlag.com.

Krass ist auch diese Einstiegsseite: http://weltverlag.com/lp/3/html/index.html?ID=11016