Der Mann kann Geschichten erzählen! Ob wahr oder nicht, mag bei einem Illusionisten wie Erik Jan Hanussen (1889-1933) ohnehin keine Rolle spielen, so lange die Anekdoten gut unterhalten. Und das tun sie, seine Aneinanderreihungen von Schnurren, die der Meister „Meine Lebenslinie“ nennt. Ich habe sie an zwei Tagen verschlungen.


Aus der Verlagsankündigung: „Die Autobiographie des Hellsehers und Varieté-Künstlers Erik Jan Hanussen alias Hermann Steinschneider, der im Berlin der 20er Jahre die okkulte Szene beherrschte. Bis auf den heutigen Tag scheiden sich an Hanussen die Geister: Hochstapler und Scharlatan oder begnadeter Hypnotiseur und Hellseher? Hanussens außergewöhnlicher Lebensweg war ein Drahtseilakt, bei dem die Grenzziehung zwischen Schein und Sein fast unmöglich wurde. Die Gagen für seine aufsehenerregenden Bühnenauftritte ermöglichten ihm ein luxuriöses Leben im Berlin der wilden 20er. Seiner jüdischen Abstammung zum Trotz verkehrte der sogenannte “Prophet des Führers“ in den höchsten SA-Kreisen, bis ihn die spektakuläre Vorhersage des Reichstagsbrandes das Leben kostete. Hanussens wenige Jahre vor seiner Ermordung veröffentlichten Erinnerungen lassen die Stationen eines bewegten Lebens Revue passieren und lesen sich wie ein moderner Schelmenroman.“