Ich hätte nicht gedacht, dass mich eine Comic-Biographie derart faszinieren und emotional berühren könnte, wie dieses Buch des französischen Zeichners Golo über das Chamäleon der Literaturgeschichte: B. Traven. Man spürt beim Betrachten und Lesen förmlich die Verunsicherungen der frühen Jahre nach dem 1. Weltkrieg, die Weimarer Republik brodeln. Golo verfügt über ein breites stilistisches Spektrum, die unterschiedlichsten Lebensphasen von Traven optisch zu veranschaulichen – und das mit atemberaubenden Perspektiven! Ein optisch-literarischer Genuß. Unbedingt kaufenswert!

Aus der Verlagsinformation: Eine der schillerndsten Figuren der deutschen Literaturgeschichte: Wenig ist über den Autor B. Traven bislang bekannt. Er führte zeit seines Lebens ein schattenhaftes Dasein, zurückgezogen von der Öffentlichkeit. Ret Marut, Otto Feige, Traven Torsvan, Hal Croves alias B. Traven. Fünf Namen für ein und dieselbe Person. Der Schriftsteller und sein bewegtes Leben erscheinen wie die Vorlage für eine seiner Romanfiguren.

Er war Schauspieler, Regisseur, Anarchist, Anhänger der Münchner Räterepublik, Zuchthäusler, Matrose und Schriftsteller im Exil, aber auch gefeierter Drehbuchautor in Diensten Hollywoods.

Einige seiner bekanntesten Werke z. B. „Das Totenschiff“, „Marsch auf Caoba“ erreichten Millionenauflagen und zeitgleich kannte niemand die Person hinter dem Pseudonym B. Traven. Durch ein umfangreiches System von Deckadressen und Postschließfächern entzog er sich der Öffentlichkeit. Nachdem er Deutschland verließ, fand er in Mexiko eine neue Heimat und lebte mit der indigenen Bevölkerung, deren Probleme er auch in seinen Büchern thematisierte.

John Huston verfilmte 1947 die Romanvorlage von Travens „Der Schatz der Sierra Madre“ mit Humprey Bogart in der Hauptrolle.

Aber wer war dieser B. Traven nun wirklich? Der französische Comic-Autor Golo macht sich auf die spannende Spurensuche in seiner beeindruckenden Graphic Novel über diesen berühmten Unbekannten.

Einige Seiten aus dem Buch finden Sie hier: lp_btraven