Es gibt Bücher, da bin ich stolz, zumindest einen kleinen Teil an ihrem Entstehen beigetragen zu haben. Dazu zählt dieses 400-seitige Lehr- und Lesebuch zur Erzählunst des Erzählkünstlers Norbert Kober, das jetzt in meiner xlibri.de Buchproduktion erschienen ist.

Das Buch ist nicht direkt ein (auto-)biographisches Werk, doch gehört es sehr wohl zum Thema dieses Biographieblogs, denn letztlich ist Erzählen auch autobiographisch. Ohne den Erzähler als lebendige Person und „seine“ Geschichten geht es nicht – seien sie aus seinem Leben oder erfunden. Auch jede Wahl eines Geschichten-Stoffs trägt autobiographische Züge, weil sie etwas über den Erzähler und seine Motive aussagt. Und ein zweites biographisches Element kommt zur Erzählkunst hinzu: Erzählen lernen, sich wort- und bildreich in der Sprache mitteilen, wirkt persönlichkeitsbildend und hat daher einen guten Einfluss auf die eigene Lebensgeschichte.

Ich habe selbst an zwei Erzählworkshops bei Norbert Kober teilgenommen – einer davon ging über fünf Tage -, und kann sie nur jedem empfehlen, der das eigene Erzählvermögen schulen möchte. Besuchen Sie die Homepage des Goldmund Vereines e.V., von Norbert Kober begründet, wo Erzählkurse und eine Ausbildung zum Erzähler / zur Erzählerin angeboten werden.

Als Büchermensch und Autor war mir Norbert Kobers Hinweis am Anfang des ersten Workshops durchaus suspekt, wir bräuchten keinerlei Papier oder Schreibstift, ein Laptop ohnehin nicht. Und es stimmte! Erzählen lernt man am besten durch das Erzählen.

Nun hat Norbert Kober seine Doktorarbeit umgeschrieben und um viele paraktische Teile und schöne Geschichten ergänzt. Herausgekommen ist nicht nur ein fulminantes Grundlagenwerk zur Erzählkunst, sondern auch ein sehr schön gestaltetes Buch! Mit der Grafikerin Sonja Wimmer hat der Erzählkünstler eine visuelle Ergänzung gefunden, das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite grafisch liebevoll gestaltet und mit reizenden Illustrationen versehen.

Aus der Verlagsinformation: Wir hören gerne Menschen zu, die eine wahre oder erfundene Begebenheit lebendig und anschaulich erzählen können. Sie entführen uns in andere Welten, lösen Gefühle aus, sie amüsieren uns und übermitteln in manchen Fällen mit ihren Geschichten sogar Lebensweisheiten und Verständnis für größere Zusammenhänge.

Ist es nun aber Zufall, ob jemand gut oder schlecht erzählt? Ist es erlernbar? Wenn ja, was sind die Fertigkeiten, deren Entwicklung zu einem ‘guten’ erzählerischen Ausdruck führen? Der bekannte Erzählkünstler und Erzählpädagoge Dr. Norbert J. Kober erklärt in diesem Lehr- und Lesebuch kurzweilig und dennoch in vollem Umfang worauf es beim freien, mündlichen Erzählen von Märchen und Geschichten wirklich ankommt.