Schöne Biographie: Ein Underdog kämpft sich hoch a la „beiß dich durch, nur dann bekommst du eine faire Chance.“ Die Kino-Dokumentation ist bereits in Vorbereitung!

Aus der Verlagsinformation: Das außergewöhnliche Leben des ehemaligen DDR-Boxer Uwe Schuster: Er erkämpfte als Kind und Junior etliche Titel und Pokale, boxte beim TSC Berlin und war national und international erfolgreich. Dennoch: 1982, mit gerade 19 Jahren, hatte er genug von der täglichen Schinderei unter seinem Coach Ulli Wegner. Er beendete seine Karriere, noch bevor sie richtig begonnen hatte – und fiel in ein Loch. Er ließ sich die Haare wachsen, lebte in einer Wohngemeinschaft mit stadtbekannten Pazifisten und spielte in Kirchen Bluesmusik – seinem Idol Bob Dylan nacheifernd. Irgendwann machte er auch Bekanntschaft mit der Stasi und wurde zweimal verhaftet. Trotzdem ging er wenig später zu den NVA Luftstreitkräften und wurde dort, nachdem er zu Unrecht der Fahnenflucht verdächtigt wurde, degradiert und entlassen.

Auch nach der Wende, mittlerweile Vater eines Sohnes, hatte er mit Boxen nichts mehr am Hut. Als sein zehnjähriger, stark übergewichtig Sohn Philipp in der Schule drangsaliert wird, beschließt er, ihn zum Boxer auszubilden. Heute ist Philipp Weltmeister im Halbweltergewicht des Verbandes WBU und hat bereits im Vorprogramm von Wladimir Klitschko geboxt.

Uwe Schuster ist der Mann für die harten Fälle. Er hat in Halle mit seinem Boxcamp ein einmaliges Jugendprojekt aufgezogen: das härteste Profiboxcamp Deutschlands! Hier lernen Kids aus überwiegend schwierigen sozialen Verhältnissen nicht nur Disziplin, hier erfahren sie häufig zum ersten Mal Anerkennung. Die Stadt Halle schickt ihm Jugendliche, die Sozialstunden ableisten müssen, und zwar nicht vier oder fünf Stunden, sondern 800 oder 1000. Schuster ist ihre letzte Chance vor dem Gefängnis. Und er erreicht die Jungs, indem er ihnen das Boxen beibringt und ihnen, ganz nebenbei, Selbstbewusstsein vermittelt.

Ein Buch, atemberaubend wie die Rocky-Filme, Fight Club und Million Dollar Baby!

Uwe Schuster wurde 1963 in Halberstadt geboren. Mit 7 Jahren begann er zu boxen und zählte auf der Kinder- und Jugendsportschule in Berlin zu den größten Talenten der DDR. Nachdem er mit 19 Jahren mit dem Boxen aufhörte, durchlief er sehr unterschiedliche berufliche Stationen: bei den NVA Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee, als Spielzeugbastler bis hin zur eigenen Firma im Ledergroßhandel. 1999 begann er seinen Sohn Philipp zu trainieren, der heute Weltmeister im Halbweltergewicht des Verbandes WBU ist. 2002 gründete er seine eigene Boxschule und 2005 den ersten Profiboxstall in Halle.

Philipp Kohlhöfer, 1973 geboren, war Kolumnist bei Spiegel online und arbeitet als freier Autor für Geo, das SZ-Magazin, Nido, Neon und den Playboy. Mit seiner Familie lebt er in Hamburg.