Manche Bücher, die ich mit der xlibri.de Buchproduktion ediert habe, bleiben mir wohl für lange Zeit im Gedächtnis. Eines davon ist das neue Buch von Hinrich Rüßmeyer, der mir dazu schrieb:

In den Jahren 2002 bis 2012 führte ich Interviews mit Zeitzeugen zum Zweiten Weltkrieg in Weißrussland. Diese wurden ergänzt durch Gespräche mit Menschen, die sich in Weißrussland mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges beschäftigen. Diese Spurensuche fand im Kontext historischer Ergebnisse statt, haben allerdings im heutigen Weißrussland unterschiedliche Positionen. Gerade von jüngeren Wissenschaftlern wird das Bild vom Großen Vaterländischen Krieg kritisiert. Das deckt sich  auch mit der Historiographie in Deutschland.

Auf Basis der Spurensuche ist ab 2007 ein freundschaftlicher Kontakt zu den Menschen entstanden, deren Verhältnis zu uns und von uns jahrzehntelang von einer eher feindschaftlichen Sichtweise getragen wurde.

So werden in dem vorliegenden Buch einzelne Schicksale aller Opfergruppen, mit Ausnahme von ehemaligen Kollaborateuren, vorgestellt. Da die Gespräche zunehmend auch die Umbruchsituation nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Blick hatten, entstehen in einigen Fällen Biografien, die auch uns etwas zu sagen haben.

Die Recherchen wurden im Zusammenhang der Arbeit der NGO Heim-statt Tschernobyl, Bünde, durchgeführt. Deren Hauptaufgabe besteht darin, u.a. in Lepel ein Dorf für Tschernobyl-Umsiedler zu errichten. Die Herausgabe dieses Buches wird ermöglicht durch die Kooperation mit dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund.

Das Buch wird auch vorgelegt in dem Wissen, dass aus den Zeitzeugen zum Zweiten Weltkrieg bald steinerne Zeugen werden, denn schon jetzt sind einige verstorben, andere können keine Besuche mehr empfangen.“