Eine charmante Biographie über eine originelle lebensmutige Frau. Um Mamutschkas Herd versammelten sich alle – Ray Charles, Cliff Richard, Deep Purple, Eagles, Ella Fitzgerald, Josef Neckermann oder Horst Tappert.

Aus der Verlagsinformation: Dieses Buch erzählt die abenteuerliche Lebensgeschichte der Marianne Kowalew, die in ärmlichen Verhältnissen an der Grenze zu Weißrussland aufwuchs, von zu Hause weglief, sich in den Spross einer reichen Industriellenfamilie in Vilnius verliebte und mit ihrem Mann Ende des Zweiten Weltkrieges nach Frankfurt flüchtete, wo sie von den Deutschen verhaftet wurde. Kurz nach der Geburt ihres einzigen Sohnes Peter früh Witwe geworden, eröffnet Mamutschka, wie sie von allen genannt wird, 1955 ihr erstes Restaurant in Frankfurt.

Es ist die Zeit der Edelnutte Nittribitt, und es geht hoch her in der Stadt. Binnen kurzem ist das Vermögen verspielt und sie muss sich als Küchenhilfe über Wasser halten. Ende der sechziger Jahre eröffnet sie dann, zusammen mit ihrem Sohn Peter, das legendäre Scarlet Pimpernel in der Krögerstraße 7. Anfangs verkehren dort meist Studenten und Künstler, später – das Haus ist inzwischen für seine polnischen Feste berühmt – kommen auch bekannte Gäste aus dem Geschäfts- und Musikleben, von Ray Charles bis zu Cliff Richard und auch Ivan Rebroff, Dunja Reiter oder Josef Neckermann waren mal bei Mamutschka zu Gast.

Auf der Frankfurter Buchmesse 1986 lernte Halldór Gudmundsson Mamutschka kennen – der Beginn einer wundervollen Freundschaft. Bald war für ihn und seine isländischen Freunde der jährliche Abend im Kellerrestaurant der Höhepunkt der Buchmesse. Als Biograf des isländischen Nobelpreisträgers Laxness daran gewöhnt, sich mit Männern auseinanderzusetzen, die das 20. Jahrhundert in ihren Werken reflektierten, stand Gudmundsson dabei vor einer besonderen Herausforderung: einzutauchen in das Leben der ebenso schillernden wie unkonventionellen Marianne Kowalew, deren Lebensrezepte eigenwillig sind und deren Lebensfreude von einem wechselhaften Schicksal zeugen – ohne sich auf die traditionellen Mittel eines Biografen verlassen zu können.

„Ich bin nicht verrückt, aber extravangant“ – ein schöner Titel für ein liebenswertes Buch.