Es gibt Bücher zur Biographiearbeit, von denen wünschte ich, sie bedingungslos empfehlen zu können. Dieses Büchlein von Kerstin Oppermann gehört leider nicht dazu. Das liegt weniger daran, dass es im kleinen Format nur 104 Seiten Umfang hat. Irritierend empfinde ich, dass von 104 Seiten 16 Leerseiten sind, auf denen nur die Kopfzeile prangt (und einige Leerseiten mehr, die neue Buchabschnitte markieren) – so, als seien dem Verlag und der Autorin nichts eingefallen. Das Cover ist noch recht ansprechend gestaltet, doch die Buchgestaltung innen lässt zu wünschen übrig. Das ist die formale Seite.

Kerstin Oppermann
Wozu leben?
Logotherapeutische Selbsterfahrung und Biografiearbeit
Mit einem Beitrag von Elisabeth Lukas
104 Seiten, Verlag der Ideen 2010

Inhaltlich ist das Buch leider auch recht dünn. Mehr als den Charakter einer abstrakt anmutenden Hausarbeit im unteren Semester zur Einführung in Viktor Frankls Logotherapie kann ich nicht erkennen. Vor allem fehlen praktische Beispiele ihrer Anwendung. Biographiearbeit ist – wie der Name sagt – Arbeit, Konzentration, auch Handwerk – Praxis! Davon ist hier kaum etwas zu lesen (das einzige kleine Fallbeispiel, „Peter“ genannt, stammt darüber hinaus nicht einmal aus der Praxis der Autorin). Schade.

Aus der Verlagsinformation:  Umbrüche, Krisen, und Aufbrüche begleiten unser Leben. Gerade in diesen Zeiten beschäftigt uns die Frage nach dem Wozu. Antwort erhalten wir durch logotherapeutisch geführte Selbsterfahrungsarbeit. Wir erfahren, wie wir unser Leben aktiv und kreativ gestalten können.

Dieses Buch von Kerstin Oppermann mit einem Beitrag von Elisabeth Lukas, beschreibt die Grundzüge von Logotherapie und Existenzanalyse und führt in die logotherapeutisch geführte Autobiografiearbeit ein. Mit ihrer Hilfe lassen sich die eigenen Ressourcen entdecken und Freiräume ausloten, um neue Sinnmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven zu ergründen.