Gibt es „Halbwahrheiten“? „Viertelwahrheiten“? „Achtelwahrheiten“ etc. bis hin zu niedrigsten homöopathischen „Wahrheits-Dosierungen“? Das könnte man annehmen angesichts der Millionen Verzerrungen und Fehler, die in der deutschsprachigen Wikipedia stecken.

Ich nehme meinen Personenartikel in dem Hobby-Lexikon gern als Referenz für Untersuchungen zur Wikipedia-Biografik, einem neuen Forschungsfeld. Nach Jahren der Ignoranz bemühen sich jetzt wieder einige Aktivisten verstärkt um den Einsatz von Falschinformationen zur Causa Mäckler / Wikipedia, schließlich ist das kommende Schwarzbuch Wikipedia zum Thema Mobbing, Diffamierung und Falschinformationen kein Kompliment für ihr Treiben.

Derzeitig neu im Angebot: die Buchkategorie „Auftragsbiografien“. Nun ist kein Geheimnis, dass ich AUCH als Auftragsbiograf professionell arbeite, doch die in dem Wikipedia-Artikel angeführten (Auto-)Biografien sind KEINE Auftragsbiografien. Eine Auftragsbiografie setzt einen Auftraggeber voraus, und den gab es in keinem dieser Fälle!

Zur Entstehung der Gutendorf-Autobiografie „Mit dem Fußball um die Welt“ habe ich hier geschrieben. Die Bandbiografie der Spider Murphy Gang schrieb ich ebenfalls ohne Auftrag, ebenso Manuskriptteile der Autobiografie von deren ehemaligem Schlagzeuger, Franz Trojan.

All diese biografischen Bücher sind mit inhaltlicher Unterstützung der beteiligten Personen entstanden, aber das bedeutet keinen Auftrag. Ich hätte jederzeit die Arbeit ohne rechtliche Folgen einstellen können, was bei Auftragsarbeiten nicht so einfach möglich ist. Natürlich gibt es auch nichtautorisierte Biografien auf dem Buchmarkt, doch davon halte ich wenig. Ich arbeite lieber mit den biografierten Personen zusammen, statt irgendeinen Blödsinn aus Sekundärquellen zusammengeklickt über sie zu schreiben, wie es in der Wikipedia üblich ist. Zusammenarbeit oder zumindest Autorisierung bedeutet aber keineswegs „Auftrag“.

Wenn die Wikipedia-Autoren wirklich Sachverstand hätten, würden Sie täglich nicht so viel Quatsch schreiben. Eine Auftragsarbeit – in meinem Fall – war beispielsweise der Bildband Helnwein des Taschen Verlags, 1997. Da schickte man mir einen Vertrag und das Layout, und ich schrieb dann in die Textfelder passgenau hinein.  Oder mein Designerkrimi Tödlich kreativ (1999) war eine Auftragsarbeit mit Vertrag und Vorschuss, oder der Reise-Ratgeber Bayern, wie es keiner kennt (1995).

Aber die angeführten Biografien sind keine Auftragsarbeiten gewesen, selbst wenn das jetzt „ewig“ in der Wikipedia stehen bleiben sollte. Statt dessen finden Sie hier auf meiner Autorenseite des Biographiezentrums zahlreiche Auftragsbiografien.