Was bleibt? Heute sprach ich beim Frühstück mit einem Gast in unserem Gästehaus des Biographiezentrums: eine Studentin der Alice Salomon Hochschule in Berlin, die dort biographisches und kreatives Schreiben studiert. Weil ich von der ASH immer wieder Gutes höre, sprach ich sie auf Christof Zirkel an, dessen „Schreibschrift“ ich bewundere und mehrmals in meinem Biographieblog empfohlen habe. Er sei gestorben, sagte mein Gast, am 11. September 2012. Ich war geschockt.
Ich kannte Christof Zirkel nicht persönlich, aber seine biographische Textarbeit im Internet imponierte mir. Auf diesem Gebiet fühle ich einen „Bruder im Geiste“, der ganz eigene Wege in der Biographik ging – und dies sehr konsequent, stark und überzeugend. Schade, dass die Besten oft so früh gehen.
Einen würdigenden Nachruf auf Christof Zirkel von Claus Mischon finden Sie hier.
Auf Christof Zirkels Blog ist unter http://schreibschrift.wordpress.com/2012/11/08/adieu/ vom 8. November 2012 zu lesen:
„Adieu! Leider wird dieser Blog hiermit geschlossen. In der Folge eines Herzinfarkts bin ich am 11. September 2012 gestorben. Ich danke für die große Aufmerksamkeit, die meine Ideen fanden und wünsche Ihnen allen weiter viele gute Schreibideen.
Die Inhalte dieser Seite bleiben weiter zugänglich.
Christof Zirkel“
Am 22. August hatte er unter http://schreibboutique.de/2012/08/22/kurze-zwischenmeldung/ geschrieben: „Kurze Zwischenmeldung… Nein, ich bin nicht im Urlaub. Ein ‚geklemmter‘ Nerv macht das Schreiben gerade unangenehm. Darum ein kleine Pause…“
Dann, am 8. September unter http://schreibboutique.de/2012/09/08/kein-angebot-der-schreibboutique-christof-zirkel-bis-ende-oktober/: „Aus gesundheitlichen Gründen muss das Angebot der SchreibBoutique Christof Zirkel bis Ende Oktober 2012 eingestellt werden. Danach stehen wir gern wieder zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen, SchreibBoutique Christof Zirkel“
Christof Zirkels früher Tod beschäftigt mich immer noch. So bin ich froh, heute folgende Nachricht zu dessen Ursachen erhalten zu haben. Erklärungen bringen uns die Menschen nicht zurück, aber machen vielleicht ihren Tod ertragbarer.
„er hatte einen herzinfarkt. anzeichen hat er früh erkannt, aber der arzt hat einen eingeklemmten nerv diagnostiziert. davon schrieb er ja auf seiner plattform. weil die schmerzen schlimmer wurden, ließ er sich ins krankenhaus einweisen. der infarkt hatte bereits schwere schäden verursacht. aber alles schien trotzdem gut zu werden. dann ist er zwei tage später morgens nicht mehr aufgewacht.“