„De mortuis nil nisi bene“ – „über Tote (rede man) nur gut“, war einer der Lieblingssprüche meiner Mutter in den letzten Jahren. Vielleicht legte sie ihn mir ans Herz, um postmortem nicht allzu realistisch gezeichnet zu werden.

Ilse Mäckler, meine Mutter, war Anthroposophin, so haben wir ihr für die Todesanzeige Worte von Rudolf Steiner ausgesucht: „Der Tod ist schrecklich oder kann wenigstens schrecklich sein für den Menschen, solange er im Leben weilt. Wenn der Mensch aber durch die Pforte des Todes gegangen ist und zurückblickt auf den Tod, so ist der Tod das schönste Erlebnis, das überhaupt im menschlichen Kosmos möglich ist.“

Möge es so sein auch für unsere Mutter, die heute am 16. Juli 2018 zwischen achtzehn und neunzehn Uhr gestorben ist.

Ein kleines literarisches Porträt über Ilse Mäckler anläßlich ihres 86. Geburtstags am 9. Juli 2010 finden Sie hier.

Bild oben: Meine Tochter Anelia und ihre Oma aus Kassel.

Die Todesanzeige ist hier.