Arte zeigt am Mittwoch, den 7. Juni um 20.15 Uhr eine originelle Filmbiografie mit dem Titel „Monsieur Mayonnaise“.

Aus der Senderinformation: Philippe Moras Vater, ein gebürtiger Deutscher, war ein Held des französischen Widerstands, seine Mutter war bereits auf dem Weg in die Vernichtungslager, als ihrem Vater mit einiger Chuzpe die Rettung gelang. Aus seiner Reise in die Vergangenheit gestaltete Mora eine Graphic Novel, die eines der vielen stilistischen Elemente dieses Films bildet.

Philippe Mora ist gebürtiger Australier mit deutsch-französischen Wurzeln und lebt in Hollywood. Die Karriere des quirligen Popkünstlers und Filmregisseurs begann mit einer Skandalpremiere in Cannes. Zwischen den Filmprojekten realisiert er ungewöhnliche Comics, die bei Sammlern sehr gefragt sind. Für sein neuestes Projekt „Monsieur Mayonnaise“ fliegt Philippe nach Europa, um sich der Vergangenheit seiner Eltern zu stellen. An den Originalschauplätzen malt er knallige Comicbilder über ihre bewegte Lebensgeschichte.

Der Titel greift den Decknamen seines verstorbenen Vaters Georges auf: Monsieur Mayonnaise. In Leipzig geboren, flüchtete er 1933 nach Paris und schloss sich der Résistance an. Dort hatte Georges die gefährliche Aufgabe, jüdische Kinder aus Frankreich über die Schweizer Grenze zu bringen. Sein Gefährte dabei war Marcel Marceau, der später weltberühmte Pantomime. Georges erhielt seinen Codenamen Monsieur Mayonnaise für die Idee, Dokumente der Résistance in Baguettes mit reichlich Mayonnaise zu verstecken. Dramatisch ist auch die Geschichte seiner Frau Mirka, die heute eine gefeierte Künstlerin ist. Als Jugendliche wurde sie vor der Deportation gerettet und konnte sich mit ihrer Familie nahe Paris verstecken. Bei Kriegsende verliebten sich die beiden ineinander.

Philippes Mutter ist mit ihrer unverblümten Art und ihrem trockenen Humor die wichtigste Zeitzeugin in dem Film. Der Dokumentarfilm greift die Stilmittel und grafischen Elemente des Comics auf, um die unterschiedlichen Archivmaterialien, dokumentarischen Szenen und Begegnungen auf der Reise zu verknüpfen.