Arte zeigt am Sonntag, 18. September 2011 um 20.15 Uhr (Wiederholungen: 22.09.2011 um 01:55 und 28.09.2011 um 01:30 die Filmbiographie von Camille Claudel des Regisseurs Bruno Nuytten (Frankreich, 1987).

Sie ist Geliebte, Mitarbeiterin und Muse von Auguste Rodin: die Bildhauerin Camille Claudel. Aber es gelingt ihr nicht, aus dem Schatten Rodins herauszutreten. Sie leidet unter seinen ständigen Frauengeschichten und endet schließlich allein gelassen in einer Nervenheilanstalt.

Aus der Senderinformation: Im Jahr 1885 schleicht sich eine junge Frau bei Anbruch der Dunkelheit heimlich aus dem elterlichen Haus, um in einer nahe gelegenen Grube Ton zu besorgen. Ihr Name ist Camille Claudel, eine 20-jährige ungestüme Bildhauerin mit einem außergewöhnlichen Talent. Sie arbeitet wie besessen. Eines Tages lernt die junge Künstlerin den 24 Jahre älteren Auguste Rodin kennen.

Er erkennt ihr unglaubliches Talent, sie wird seine Schülerin und schließlich seine Geliebte. 15 Jahre lang sind die beiden ein Paar und lieben sich leidenschaftlich. Doch die Bewunderung Claudels für Rodin schlägt mehr und mehr um, zunächst in Ärger und schließlich in blanken Hass auf seinen Erfolg und auf seine ständigen Frauengeschichten.
Als Rodin sich letztlich weigert, sich scheiden zu lassen, um Camille zu heiraten, erleidet sie einen Zusammenbruch. Sie zieht sich mehr und mehr zurück, um in der Isolation ihre Gefühle ihrem künstlerischen Schaffen zu verarbeiten. Doch die Bedingungen für eine Künstlerin sind am Ende des 19. Jahrhunderts extrem hart.

So zerbricht Camille Claudel schließlich, von ihrer Familie und insbesondere ihrem geliebten Bruder, dem Schriftsteller Paul Claudel, allein gelassen und verraten. Sie wird in eine Nervenheilanstalt eingewiesen, in der sie unter menschenunwürdigen Bedingungen die letzen 30 Jahre ihres Lebens fristet. Alle Versuche Camille Claudels, ihre Familie dazu zu bringen, sie von dieser Folter zu erlösen, scheitern. Einsam und allein stirbt sie in der Nervenheilanstalt in Südfrankreich.

Der Film zeigt ein außergewöhnliches Paar der Kunstszene am Ende des 19. Jahrhunderts, das sich über einen langen Zeitraum stürmisch geliebt, geschlagen, beneidet und beeinflusst hat und dessen Liebe sich in extremer Deutlichkeit in den künstlerischen Werken beider niedergeschlagen hat.

„Camille Claudel“ ist ein Meisterwerk des französischen Kinos und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er erhielt 1989 den César als bester Film, für die beste Kamera, Kostüme und Musik. Isabelle Adjani, die das Porträt dieser außergewöhnlichen Künstlerin mitinitiierte, wurde mit dem César als beste Darstellerin ausgezeichnet. Auf der Berlinale 1989 gewann sie für ihre Darstellung den Silbernen Bären und wurde 1990 sogar für den Oscar nominiert.