Arte zeigt am Montag, 22. Juli um 20:15 Uhr die Filmbiographie „George“.  Götz George spielt seinen Vater Heinrich George, der ein Jahrhundertschauspieler voller Widersprüche war. Das außergewöhnliche Dokudrama über einen besessenen Theatermann befasst sich mit dessen letzten Lebensjahren sowie mit der Frage nach Schuld und Verantwortung während der Nazi-Zeit.

Aus der Senderinformation: Als „König im Reich der Fantasie“ wurde Heinrich George in den 20er Jahren gefeiert. Er brillierte auf der Bühne – unter anderem in seiner Lieblingsrolle als „Götz von Berlichingen“ – und in Filmen. So spielte er unter Fritz Lang in „Metropolis“ und verkörperte den Franz Biberkopf in der Verfilmung von Alfred Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“. Auch nachdem die Nazis an die Macht gekommen waren, wollte Heinrich George in Deutschland spielen, und das um jeden Preis. Und er spielte: in Literatur- und Theaterverfilmungen wie „Der Postmeister“ und „Der Biberpelz“ ebenso wie in Propagandastreifen wie „Hitlerjunge Quex“, „Jud Süß“ und „Kolberg“. George nahm von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels die Intendanz des Schillertheaters an und lobte Hitler in Reden und Interviews. Aber er trat auch für andere Künstler ein, mitunter mutig und entschlossen. So fanden jüdische Kollegen und Oppositionelle im Schillertheater Schutz. Aber bis zuletzt hielt George in der Öffentlichkeit zum Regime und rief noch im April 1945 zum Endkampf auf.

Nach dem Krieg wurde er vom russischen Geheimdienst NKWD verhaftet und der „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeklagt. Nach wochenlangen Verhören erfolgte die Verurteilung. Heinrich George wurde in das Lager Hohenschönhausen gebracht. Auch dort spielte er, dieses Mal unter elenden Bedingungen. Er gründete eine Theatergruppe, spielte den Faust, später brachte er im Lager Sachsenhausen den Postmeister auf Russisch auf die Bühne. Nach über 14 Monaten im Lager starb Heinrich George, von den Haftbedingungen geschwächt und krank, an den Folgen einer Blinddarmentzündung.

Er war ein „Jahrhundertschauspieler“ mit Widersprüchen. Im Mittelpunkt des Doku-Dramas stehen die letzten Lebensjahre Heinrich Georges. Dabei befasst sich der Film intensiv mit dem Thema der Schuld und der Verantwortung des Künstlers in der Diktatur.