Arte TV zeigt am Sonntag, den 21. März 2010 um 17 Uhr ein sehenswertes Filmportrait der New Yorker Schriftstellerin Siri Hustvedt.

Aus der Senderinformation: Die Amerikanerin Siri Hustvedt ist eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen unserer Zeit. Jahrelang galt sie als „Frau von Paul Auster“, doch spätestens seit ihrem weltweit erfolgreichen Roman „Was ich liebte“ schrieb sie sich aus dem Schatten ihres berühmten Mannes heraus.

Siri Hustvedt offenbart in „Mein Leben“ ungewöhnlich intime Dinge. Offen und direkt spricht sie über ihre Kindheit, ihr Leben mit drei Schwestern und den Alltag als Schriftstellerin mit Paul Auster und Tochter Sophie Auster in Brooklyn. Ein Leben ohne Schreiben wäre für Siri Hustvedt undenkbar.

Getrieben von der Neugier am Menschen und all seinen Facetten und Widersprüchen beschäftigt sie sich weit über die Literatur hinaus mit Psychoanalyse, Neurologie und mentalen Störungen. Ihren Wissensdurst zu befriedigen und das Leben zu Hause nennt sie ihr Paradies. Eine besondere Leidenschaft hegt sie für die Malerei, zu der sie sich auch immer wieder in Essays und Aufsätzen äußert.

In dem Porträt kommen erstmals das Ehepaar Hustvedt/Auster gemeinsam in einem Film zu Wort. Auster lässt seiner Begeisterung über seine Frau freien Lauf und hält sich auch mit privaten Anekdoten zum Beispiel über die Hochzeit nicht zurück, bei der die beiden mit Freunden in einem kleinen Restaurant in Manhattan feierten, „bei der alle selbst zahlen mussten, weil wir kein Geld hatten.“

Siri Hustvedts Familiengeschichte ist die norwegischer Einwanderer in die USA. So besucht sie im Film auch ihre 84-jährige Mutter und eine ihrer Schwestern in der Heimat Minnesota. Im kleinen Städtchen Northfield inmitten weiter Felder groß geworden, von warmherzigen Eltern mit Liebe zur Literatur und Kunst erzogen, erlebte Hustvedt früh, was es hieß, in der Provinz zu schlau, zu schön und körperlich zu groß gewachsen zu sein.

Als Teenager hatte sie keine leichte Zeit. Früh stand für sie fest, dass sie ihr Leben nach der Highschool in New York fortsetzen würde. Den Tod ihres Vaters hat sie bis heute nicht wirklich verkraftet. Täglich sei er ihr über Monate in den Träumen erschienen, erzählt sie.

Salman Rushdie, ein enger Freund kommt ebenso zu Wort, wie die Lektorin Frances Coady und Tochter Sophie, die sich noch heute wundert, wenn sie neue Menschen trifft, die sich nicht für Literatur interessieren. Bis zum 13. Lebensjahr las Siri Hustvedt ihrer Tochter täglich zwei Stunden vor.

Siri Hustvedt zeigt, wie sehr sie ihr Leben als Folie für ihre Romane und Essays nutzt. Dabei geht es ihr aber nicht um sich selbst, sondern darum, die Menschen in ihren tiefsten Empfindungen zu treffen. Ihr aktuelles Buch „Die zitternde Frau: Eine Geschichte meiner Nerven“ gibt erneut Zeugnis davon.