Arte zeigt am Sonntag, 24. Mai um 22:15 Uhr (Wiederholung am Samstag, 13.06. um 2:15 Uhr) ein sehenswertes Filmporträt über Astrid Lindgren.

Aus der Senderinformation: Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter – Astrid Lindgren (1907-2002) schuf Figuren, die zu den fröhlichen Kindheitserinnerungen von Millionen Menschen gehören. Zum 70. Geburtstag von „Pippi Langstrumpf“ zeigt ARTE das Leben von Astrid Lindgren. Verwandte und Wegbegleiter schildern in sehr persönlichen Worten ihre Sicht auf die Kinderbuchautorin.

Ihr größtes und jahrzehntelang gehütetes Geheimnis: Mit gerade mal 18 Jahren wurde Astrid Lindgren schwanger, von ihrem ersten Arbeitgeber, dem Chefredakteur der Lokalzeitung ihrer Heimatstadt Vimmerby – ein gesellschaftlicher Skandal in den 20er Jahren. Ihren unehelichen Sohn Lasse lässt sie bei einer Pflegemutter zurück. Diese Verlusterfahrung und das jähe Ende ihrer eigenen Kindheit sollten sie und ihr Werk maßgeblich prägen, selbst als sie längst eine einflussreiche Persönlichkeit des öffentlichen Lebens ist.

Während des Zweiten Weltkriegs führt Lindgren Tagebuch, sie nennt es ihr „Kriegstagebuch“. Die Dokumentation wertet zahlreiche Einträge des in Deutschland bisher unveröffentlichten Materials aus. „Es ist ein Jammer, dass niemand diesen Hitler erschießt“, schreibt Astrid Lindgren beispielsweise. Die Dokumentation zeigt auch, warum es kein Zufall ist, dass „Pippi Langstrumpf“ ausgerechnet 1945 erscheint und ein Welterfolg wird. Mit dem Erfolg von „Pippi Langstrumpf“ wird aus der Hausfrau und Sekretärin die gefeierte Schriftstellerin Astrid Lindgren.

Mit wachsender Beliebtheit wächst auch ihr politischer Einfluss. Sie engagiert sich gegen Atomkraft und Rassismus. Zentrale Themen bleiben für Astrid Lindgren jedoch die Rechte der Kinder und eine gewaltfreie Erziehung. Ihre viel beachtete Dankesrede beim Friedenspreis des deutschen Buchhandels 1978 ist nur ein Beleg dafür. Nach Jahrzehnten des Schweigens spricht Astrid Lindgren im Alter von 70 Jahren erstmals über die Umstände der Geburt ihres unehelichen Sohns Lasse, der 1986 im Alter von 59 Jahren an einem Hirntumor verstarb. Der Dokumentation gelingt es, Astrid Lindgrens Leben und Werk neu zu erzählen und auf erstaunliche Art und Weise miteinander zu verknüpfen.