Arte zeigt am Mittwoch, 27. Mai um 22:10 Uhr (Wiederholung am Dienstag, 09.06. um 1:35 Uhr) ein Filmporträt über den genialischen Filmemacher.

Aus der Senderinformation: Am 31. Mai wäre einer der größten deutschen Filmemacher 70 Jahre alt geworden: Rainer Werner Fassbinder. Als er 1982 mit nur 37 Jahren stirbt, hat er die Bühne revolutioniert und ein Gesamtwerk von 44 Filmen und mehreren Fernsehserien geschaffen. Keiner vor oder nach ihm hat die deutsche Gesellschaft derart schmerzhaft und wahrhaft porträtiert und polarisiert.

Kein deutscher Filmregisseur war umstrittener, produktiver und besessener als Rainer Werner Fassbinder. Als er 1982 mit nur 37 Jahren stirbt, hat er mit seinem progressiven „Antiteater“ die Bühne revolutioniert und ein Gesamtwerk von 44 Filmen und mehreren Fernsehserien geschaffen. Um dem Phänomen Fassbinder nahezukommen, liegt ein Augenmerk auf seinen ersten künstlerischen Ambitionen als Internatsschüler, den Zeiten der Unruhe und des Aufbruchs und seiner skandalösen Lebensweise. Er war Motor und Kraftzentrum seiner Generation und hat mit rasender Energie die deutsche Kulturlandschaft umgepflügt.

„Liebe ist kälter als der Tod“ wird auf der Berlinale 1969 noch ausgepfiffen. „Die Ehe der Maria Braun“ erzählt von Kriegsheimkehrern und Verdrängung und wird ein Welterfolg. „Angst essen Seele auf“ handelt vom Hass auf Ausländer. Die düstere Geschichte des aufkeimenden Faschismus in dem Roman „Berlin Alexanderplatz“ lässt Fassbinder nicht los, seit er 19 ist. Mit Mitte 30 dreht er die bis dahin teuerste deutsche Fernsehserie. Sein vorletzter Film „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ gewinnt 1982 den langersehnten Goldenen Bären.

Wie er mit seinen Mitarbeitern, Schauspielern, Rivalen und Liebesabenteuern, den Machtkämpfen und seiner offen zur Schau gestellten Bisexualität umging, ist in der Begegnung mit seinen Stars zu erfahren – Hanna Schygulla, Irm Hermann und Margit Carstensen. Sie und seine Weggefährten, Freunde und Förderer wie Harry Baer, Günter Rohrbach, Thomas Schühly, Fritz Müller-Scherz und Juliane Lorenz erzählen, als sei es gestern gewesen.