Arte zeigt am 30. März – leider etwas spät für Frühaufsteher – um 23.45 Uhr ein sehenswertes Filmportrait.

Aus der Senderinformation: Selbst 25 Jahre nach ihrem Tod haben die Texte der Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir nichts an Aktualität eingebüßt. Mit ihrem Lebensgefährten Jean-Paul Sartre prägte sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die intellektuelle Szene in Paris. Ihre autobiografisch gefärbten Romane und vor allem ihr Essay „Das andere Geschlecht“ übten einen entscheidenden Einfluss auf die sich entwickelnde Frauenbewegung aus.

Die Dokumentation, die anlässlich des 100. Geburtstags von Simone de Beauvoir am 9. Januar 2008 entstanden ist, setzt sich nicht nur mit der Schriftstellerin und Philosophin, sondern auch mit der politischen Aktivistin und Feministin auseinander. Sie zeichnet das Porträt einer überaus facettenreichen Frau in einer bewegten Zeit.

Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Jean-Paul Sartre prägte Simone de Beauvoir das politische und literarische Leben zwischen 1940 und 1970. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges war das Intellektuellenpaar politisch stark engagiert und bildete den Motor der linken, existenzialistischen und antikolonialistischen Szene.

Simone de Beauvoirs Romane sind stark autobiografisch, etwa „Sie kam und blieb“ (1943) und „Die Mandarins von Paris“, für den sie 1954 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde. Ihr großangelegter Essay „Das andere Geschlecht“ (1949) über die Rolle der Frau in Geschichte und Gegenwart machte sie weltbekannt. Er legte den Grundstein für die 20 Jahre später einsetzende Frauenbewegung und ist auch heute noch aktuell.

Ein weiterer Schwerpunkt des Porträts liegt auf Simone de Beauvoirs transatlantischen Beziehungen. Der Großstadtdschungel und die Bars von New York, Chicago und Paris – Simone de Beauvoirs Auseinandersetzung mit politischen und literarischen Themen konzentrierte sich häufig auf die USA und Frankreich. Nachdem sie 1947 auf einer Reise in die USA ihre große Liebe Nelson Algren kennengelernt hatte, war die Autorin bis zu ihrem Tod 1986 oft zwischen den Kontinenten unterwegs.