Hand aufs Herz: John Wayne war der Held meiner Kindheit und Jugend – neben Winnetou und Old Shatterhand. Schön, dass Arte am Sonntag, den 7.3.2010 um 22.50 Uhr ein Porträt über den Westernheld bringt.

Aus der Programmankündigung: Das Porträt der Hollywoodlegende John Wayne (1907 – 1979) macht deutlich, dass der Schauspieler, der vor allem als Westernheld und kämpferischer Soldat den rauen, unabhängigen Mann verkörperte, der sich auf seine eigene Kraft verlässt, die amerikanischen Tugenden Mut, Ehre und Unternehmungsgeist nicht nur durch seine Rollen propagierte, sondern sie auch zu seinem politischen Credo machte. So unterstützte er erzkonservative Politiker sowie den Vietnamkrieg und stellte sich gegen die Menschenrechtsbewegung.

John Wayne war Hollywoods Kassenschlager Nummer eins. Und niemand konnte ihm diesen Erfolg bis heute streitig machen. Dabei verkörperte er stets denselben Typus: einen rauen, unabhängigen Burschen, der seine Individualität im Kampf gegen das Böse einsetzt – ein wahrer Amerikaner, der die Tugenden Mut, Ehre und Unternehmungsgeist hochhält. Aber für John Wayne waren das mehr als vom Drehbuch vorgegebene Ideale. Sie entsprachen seiner ureigenen Überzeugung.

John Wayne unterstützte erzkonservative Politiker wie Barry Goldwater, Richard Nixon und Ronald Reagan und saß der Motion Picture Alliance „zur Erhaltung der amerikanischen Ideale“ vor, um die Filmindustrie vor kommunistischer Infiltration zu schützen. Er stellte sich gegen die Menschenrechtsbewegung und setzte sich als Gastdozent an Amerikas Universitäten für den Vietnamkrieg ein.

Vielleicht verdankt er seine enorme Popularität der Tatsache, dass er den Glauben und die Ängste vieler seiner Fans teilte. Unter seinem weißen Stetson-Hut war John Wayne jedoch weder ein Mann des Wilden Westens, noch Teil einer glücklichen amerikanischen Familie. Von der eigenen Mutter ungeliebt, wurden all seine Versuche, der perfekte Sohn zu sein, ignoriert. Und auch die Gründung einer eigenen Familie war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Wayne war dreimal verheiratet. Und der Mann, über den General Douglas MacArthur einmal sagte, dass er „den amerikanischen Soldaten besser darstellt, als der amerikanische Soldat sich selbst“, hat seinem Land nie selbst gedient. Im Jahr 1979 starb der Schauspieler im Alter von 72 Jahren.