Arte zeigt am Sonntag, den 13. Juni um 17 Uhr ein sehenswertes Filmporträt über Saul Friedländer.

Aus der Senderinformation: Saul Friedländer – ein wandernder Jude, ein rastloser Mensch, der in vielen Ländern der Welt gelebt hat. Wo seine Wurzeln sind, weiß er nicht. Professor Saul Friedländer ist Holocaustüberlebender und einer der berühmtesten Holocaustforscher. In dem Film „Saul Friedländer und die Geschichte“ macht er sich auf den Weg in seine Vergangenheit und damit auch auf die schmerzliche Suche nach seiner Identität.

Begonnen hat alles in Prag, wo Saul Friedländer am 11. Oktober 1932 geboren wurde. Der Film begleitet ihn in seine Geburtsstadt – in die Stadt, aus der seine Familie während des Zweiten Weltkriegs vor den immer zahlreicheren Judenverfolgern fliehen musste. Friedländer erzählt über diese Flucht und über seine Zeit in einem katholischen Kloster, in dem ihn seine Eltern bei Nonnen versteckten. Während ihr Sohn als Internatsschüler und getaufter Katholik unter dem Namen Paul-Henri Ferland überlebt, werden die Eltern wohl 1942 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.

Erst wenige Tage vor der Weihe zum Jesuitenmönch erfährt Saul Friedländer von seiner jüdischen Identität und Herkunft. Statt sich zum Priester weihen zu lassen, ist er nun wild entschlossen, seine Wurzeln aufzuspüren. Er ist gerade einmal 14 Jahre alt, als er mit dem Waffenschmugglerschiff Altalena nach Israel reist. Um an Bord zu kommen, gibt er sich als älter aus, als er wirklich ist. Später kämpft er im israelischen Unabhängigkeitskrieg und studiert schließlich in Tel Aviv.

Mittlerweile lebt er mit seiner Familie in Los Angeles, wo er an der University of California unterrichtet. Als Gastdozent reist er um die Welt und seine Arbeiten sind preisgekrönt. Als erstem Israeli wurde ihm 2008 der Pulitzerpreis in der Sparte Sachbuch verliehen, und er wurde mit dem amerikanischen McArthur Genius Award ausgezeichnet. Zuletzt bekam er 2007 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.