Noch ein TV-Tipp: Arte zeigt am Sonntag, den 12. Februar um 15.45 Uhr die Filmbiografie Max Beckmann und Amerika.

Aus der Senderinformation: Max Beckmann (1884-1950) ist einer der bedeutendsten und bekanntesten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Der Lebensweg des 1884 in Leipzig geborenen Künstlers ist exemplarisch: auf die Jahre des Aufbruchs in der Berliner Sezession folgen das Kriegstrauma von 1914 und der Zusammenbruch. Seine Arbeiten spiegeln die Härte des Krieges wider. Beckmann formte einen ganz eigenen, figurenstarken Stil, den er der aufkommenden Gegenstandslosigkeit entgegensetzte und mit dem er die Entwicklung der Kunstgeschichte nachhaltig beeinflussen sollte. Nicht nur in Europa, auch, und vor allem, in Amerika. Die Dokumentation beleuchtet Beckmanns Spätwerk und begleitet seine letzten Lebensjahre in Saint Louis und New York.

Max Beckmann ist das teutonische Schwergewicht der modernen Kunst, der monolithische Charakterkopf. Seit seiner Jugend hatte er von Amerika geträumt. Als er im Jahr 1947 endlich das Land seiner Sehnsucht betritt, ist er schon 63 Jahre alt und hat zehn Jahre des Exils hinter sich. 1933 haben ihn die Nazis als Professor des Frankfurter Städel entlassen und schließlich als entarteten Künstler diffamiert. 1937 ist Beckmann dann nach Amsterdam emigriert.
Dann ist er in Amerika angekommen, neugierig und voller Schaffenskraft. Es sollte ein Neubeginn werden – und es wird schließlich ein fulminantes Finale. Denn es bleiben Beckmann nur noch drei Jahre, um die Impulse der Neuen Welt, ihre Vitalität und ihre Widersprüche zu erleben und in seinem Spätwerk zu verarbeiten.

An einem Dezemberabend des Jahres 1950 stirbt er bei einem Spaziergang durch den Central Park in New York.
Diese drei letzten Lebensjahre aber brachten ihm einen kreativen Schub, künstlerischen Erfolg und ein verdichtetes Alterswerk. Die Leuchtkraft Beckmanns strahlt heute noch, und der Neubeginn in Amerika hat entscheidend dazu beigetragen.

Die Dokumentation führt an die Schauplätze von Beckmanns späterer Heimat in Saint Louis und New York, folgt ihm auf seinen Reisen an die Westküste und zeigt die Werke seiner amerikanischen Zeit.

Beckmanns Privatschülerin Mary Rapp und seine Enkelin Mayen Beckmann berichten über ihre ganz persönlichen Eindrücke von diesem sperrigen und doch anziehenden Einzelgänger der Moderne.