Arte zeigt am Mittwoch, 05. Juni um 21:50 Uhr, ein berührendes Beispiel biographischer Recherche in der Familie. Als Maud Linder 15 Monate alt war, tötete ihr Vater ihre Mutter und dann sich selbst. Maud erfuhr erst mit 18 Jahren, dass ihr Vater ein einstmals erfolgreicher, inzwischen vergessener Filmstar und Meister des Slapstick war. Von diesem Moment an bemühte sie sich, das Werk ihres Vaters wiederzufinden, zusammenzuführen, zu restaurieren und das Lebenswerk ihres Vaters zu retten.

Aus der Senderinformation: Max Linder war einer der ersten Filmautoren der Stummfilmzeit, Freund und Vorbild von Charlie Chaplin und der erste internationale Star der Kinogeschichte. Mit nur 42 Jahren, auf dem Höhepunkt seines Ruhms, tötete er seine junge Frau und nahm sich dann selbst das Leben. Seine Tochter Maud war zum Zeitpunkt des Unglücks 15 Monate alt. Wer ihr Vater war, sollte sie erst mit 18 Jahren erfahren, denn nach der Erfindung des Tonfilms war dessen Schaffen völlig in Vergessenheit geraten. Seither setzt Maud ihr ganzes Leben und all ihre Kraft daran, ihrem Vater jene Anerkennung zurückzugeben, die einem großen Filmschaffenden gebührt. Die Dokumentation, die Jean-Michel Meurice mit Maud Linders wertvoller Unterstützung gedreht hat, nimmt deren abenteuerliche Kindheit als Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise durch Max Linders Lebenswerk. Maud Linders schwungvolle und sehr berührende Erzählung, die mit zahlreichen Filmausschnitten und Zeichentricksequenzen illustriert ist, macht deutlich, wie modern und beschwingt Linders Filme sind. Kaum zu glauben, dass seit ihrem Entstehen bereits hundert Jahre vergangen sind. Man versteht, warum Max Linder als Erfinder der leichten Komödie gilt und wieso Charlie Chaplin ihn als „seinen Lehrmeister“ bezeichnete.