Arte zeigt am Montag, 08. Dezember um 23:30 Uhr ein interessante biographische Spurensuche. Während des Zweiten Weltkriegs bringt die Mutter der Filmemacherin Tamara Trampe ihre Tochter auf einem Schneefeld im Südwesten Russlands zur Welt. Bis zwei Jahre vor ihrem Tod wollte sie nicht über ihre Kriegserlebnisse als Krankenschwester in der Roten Armee sprechen. Trampe ist auf der Suche nach Spuren in die Ukraine und nach Russland gereist.


Während des Zweiten Weltkrieges im Dezember 1942 hockt auf einem Schneefeld bei Woronesch im Südwesten Russlands nahe der Frontlinie eine junge Frau. Sie drückt einmal und ein zweites Mal und bringt ein Mädchen zur Welt, die spätere Filmemacherin Tamara Trampe. Die junge Mutter ist Ukrainerin und arbeitet als Krankenschwester in der Roten Armee. Bis zum Ende des Krieges dient sie in Feldlazaretten, zerstörten Krankenhäusern, kleinen Zelten, immer dem Frontverlauf folgend. Über den Krieg hat sie nicht gesprochen. „Lasst mich“, hat sie immer wieder gesagt.

Zwei Jahre vor ihrem Tod aber haben ihre Tochter und Co-Regisseur Johann Feindt begonnen, mit ihr zu drehen. Mit diesem Material und vielen Fragen hat sich Tamara Trampe auf eine Reise in die Ukraine und nach Russland begeben, um das Lebensgefühl einer jungen Frau von damals zu finden. Sie hat das letzte der acht Geschwister ihrer Mutter, ihren Onkel Ivan getroffen; außerdem drei Frauen, die wie ihre Mutter im Krieg waren: eine Fliegerin, eine Sanitäterin und eine Krankenschwester. Deren Erinnerungen lösen sich auf, aber ihr Schmerz ist geblieben.