Neu erschienen – zunächst als Ebook (KNAUR eRIGINALS) – ein Thriller, den die Hamburger Domina Marleen Winterfeld und ich in den Jahren 2007 bis 2015 geschrieben haben. Lady Marleen hatte mich zunächst als Lektor für eine Sammlung von Kundenbriefen engagiert, die sie edieren wollte, und so lernten wir uns in unseren unterschiedlichen Professionen kennen. Irgendwann entstand die Idee, zusammen einen Thriller zu schreiben, und wir machten uns online ans Werk. Hier ist es.

Als Buchtitel schlugen wir dem Verlag
vor: „Der unsichtbare Besucher – Ein Domina-Thriller“. Doch Droemer/Knaur hielt nach einer Programmkonferenz den Titel „Die Domina – Thriller“ für geeigneter, weil er den Buchverkauf via Suchmaschinen-Marketing effektiver unterstütze. Die Argumentation der Profis war plausibel.

Nun macht man als Autor häufig die Erfahrung, dass ein Manuskript, sobald es einem Verlag und anschließend dem Buchmarkt anvertraut wird, seine eigenen Wege geht. Gut so, wenn das Baby zu laufen beginnt, und wir unterstützen es nach besten Kräften. Mag sein, dass Cover und Buchtitel des Werks sexistisch wirken, doch wir finden die Aussage stark, realistisch und vieldeutig interpretierbar, zudem öffnet der Inhalt des Buchs auf rund 268 Seiten weitere Dimensionen, u.a. in eine privatvisuelle Spanner- und Überwachungsmanie, die bis in fremde Schlafzimmer reicht. Deshalb stelle ich hier zunächst das Exposé vor, mit dem die Literaturagentur Liane Kolf das Manuskript dankenswerterweise an den Verlag vermittelt hat:

Exposé
Ein rätselhafter brutaler Mord an einem Münchner Chirurgen wirft viele Fragen auf. Die Handlung konzentriert sich auf die Lösung des Falls sowie das streng geheim gehaltene Doppelleben des Ermordeten. Dadurch wird der Leser mit sehr unterschiedlichen Milieus konfrontiert und auch sein voyeuristisches Interesse an sado-masochistischen Beziehungen und dem Lifestyle einer Domina befriedigt.

Gleichwohl beschränkt sich der Roman nicht nur auf die Schilderung von individueller Schuld oder persönlichem Versagen, was das Verbrechen letztlich auslöste. Die Handlung ist eingebettet in typische soziale Probleme unserer Gegenwart. Fast nebenbei erfährt der Leser einiges über das Business mit Organtransplantationen als einer Spielart von „Fleischhandel“, während auf der primären Erzählebene der „Fleischhandel“ mit der männlichen Triebhaftigkeit dominiert, die sich in extremstem Stalking und hoher Gewaltbereitschaft äußern kann… Ein Thriller ganz am Puls unserer Zeit.

Die Gliederung:

I: Skalpell
Der Transplantationschirurg Dr. Kollowski wird erschossen. Kommissar Calder, der in seiner Freizeit Saxophon in der Bavarian Cops Jazz Band spielt, und seine Mitarbeiter Conze und Pauli vom Münchner K 111 ermitteln. Welche Rolle spielt Verona, die Lebensgefährtin des Toten? Das italienische Design ihrer Wohnungseinrichtung sieht makellos aus. Kollowskis Kollegen in der edel verglasten Hirschmann Privatklinik geben sich nichtsahnend, ihr Chef Prof. Sartorius erscheint Calder wie ein Doppelgänger des Schauspielers Klaus Maria Brandauer. Er führt den Kommissar durch Kollowskis Arbeitsplatz, vorbei an Krankenschwestern, die mit Komapatienten reden und Gymnastik machen. Die Obduktion in der Münchner Pathologie ergibt, dass Kollowski selbst Empfänger einer fremden Niere ist. Wer war der Spender? Weiß der Münchner Schriftsteller und Lektor Erhard Schöneich mehr über seinen Freund? Die Ermittler stoßen in Kollowskis privater Filmesammlung auf eine DVD, die den Chirurgen in der blutig-erotischen Session mit einer Domina zeigt. Verona ist entsetzt über die heimlichen Leidenschaften ihres Lebenspartners, von denen sie nichts zu wissen vorgibt. Die Spur führt nach Hamburg.

II: Schmerzfleisch
Franziska von Wartenberg alias Christine Dahm lebt ebenfalls zwei Leben, privat eher das einer unauffälligen Frau: allein stehend, normal situiert. Nichts deutet in ihrer Hamburger Dreizimmerwohnung auf ihren Beruf hin. Auch Herrenbesuche sind selten. Doch seit einiger Zeit fühlt sie sich unbehaglich, als spuke es in ihrer Wohnung. Alltagsgegenstände liegen nicht mehr dort, wo Christine sie hingelegt zu haben glaubt. Spionierte hier jemand, den keine Türen und Schlösser aufhalten konnten? Auch in ihrem Domina-Studio hatte Lady von Wartenberg zweimal die Türschlösser auswechseln lassen. Spielte ihr Sklave, den sie im Keller in einer Hundehütte hielt, ein falsches Spiel mit ihr? Was die Domina zunächst nicht ahnt: Sie und ihre Kollegin Arielle werden von einem unsichtbaren Besucher observiert, der mit modernster ferngesteuerter Überwachungstechnik heimlich ihre Sessions filmt.

III: Blackmailing
(Das lesen Sie am besten selbst im Buch…)

IV. Dominafalle
Der Stalker wird an zwei Fronten gejagt: von der Polizei und dem dominanten Duo Lady von Wartenberg / Arielle, bis er sich geknebelt in deren Keller wieder findet und aus dem Hundenapf frisst; Leugnen ist zwecklos. Doch er kann fliehen…

Verlagsinfo siehe auch hier: Mäckler_Die_Domina