Die NS-Zeit übt eine facettenreiche Faszination aus, die schwer in Worte, aber besser in Zahlen zu fassen ist, denn Publikationen über diese Zeit sind immer noch erfolgreich, wie auch die Neuedition der Zeitungszeugen belegen.  

Aus der Verlagsinformation: Das britische Verlagshaus Albertas Limited lanciert am 5. Januar 2012 die Neuauflage eines einzigartigen Projekts: ZEITUNGSZEUGEN kommt nach dem großen verlegerischen Erfolg in den Jahren 2009 und 2010 wieder an die Kioske. Mit Unterstützung renommierter Historiker und Experten werden wöchentlich erneut Zeitungsnachdrucke aus der Zeit der „Machtübernahme“ im Januar 1933 bis zum Zusammenbruch des NS-Regimes im Mai 1945 publiziert. Die gegenüber der Erstedition teilweise neu ausgewählten
deutschsprachigen Blätter stammen aus dem In- und Ausland, von Widerstandspublikationen bis zu NS-Parteizeitungen. Jede Ausgabe der Sammelheft-Edition bietet neben Reproduktionen von zwei bis drei
Originalausgaben einen 8-seitigen Mantel mit Kommentaren und Analysen führender Experten und Historiker – damit wird der Umfang verdoppelt.

„Die große Resonanz auf die Erstedition und anhaltende Nachfrage aus unserem Leserkreis hat uns zur Neuauflage von ZEITUNGSZEUGEN bewogen“, sagt Verleger Peter McGee. Der britische Herausgeber hatte Anfang 2009 auch den Nachdruck von NS-Parteizeitungen wie dem „Völkischen Beobachter“ und dem „Angriff“ in ZEITUNGSZEUGEN-Ausgaben gegen die Bayerische Staatsregierung durchgesetzt, die dies aus Urheberechtsgründen verhindern wollte. „Die Gerichte haben unserer Auffassung Recht gegeben. Wir werden wieder NS-Blätter, aber auch Traditionszeitungen und Widerstandspublikationen zusammen veröffentlichen,“ so McGee.

Neuntes Projekt des britischen Verlagshauses

Sein Verlagshaus hat ähnliche Projekte bereits in Belgien (Flandern), den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Griechenland, Spanien und Österreich durchgeführt. Pro Jahr und Land wurde ein neues historisches
Wochenblatt herausgebracht. Darüber hinaus hat Peter McGee auch Sammlungen für die Themenbereiche „Masters of Art” und „Masters of Music” herausgegeben.

Chefredakteurin Christina Kiesewetter ist sich sicher: „ZEITUNGSZEUGEN hilft, die Geschichte der Politik, aber auch des Alltags im NS-Regime, hautnah zu begreifen. Die Nachdrucke sind spannende Zeitzeugen und belegen, dass man vieles wissen konnte, wenn man es wissen wollte“, so die erfahrene Journalistin. Dafür werden nicht nur in Deutschland publizierte Zeitungen herangezogen, sondern auch Exilpresse und deutschsprachige ausländische Blätter (etwa aus Prag, Budapest, Wien, Zagreb oder Paris). Sie dokumentieren unter anderem, wie unterschiedlich Informationen lanciert wurden, etwa zwischen dem Reichsgebiet und den ab 1939 okkupierten Gebieten.

Die Zeitungen für ZEITUNGSZEUGEN wurden anhand mehrerer Kriterien ausgewählt: Örtlicher Bezug, Relevanz, historische Bedeutung, Inhalt und Erscheinungsbild. Am authentischen Charakter der Ausgaben wird grundsätzlich
nichts verändert. Die Startauflage beträgt 350.000 Stück, für die weiteren Ausgaben wird der Verkauf von bis zu 100.000 Stück pro Woche angepeilt.

„Zeitungszeugen wird auch von Menschen gelesen werden, die nicht regelmäßig Fachbücher für Zeitgeschichte lesen, die aber trotzdem großen Wert auf die Qualität der aufbereiteten Information legen“, sagt Prof. Dr. Sönke Neitzel. Der renommierte Historiker (University of Glasgow) unterstütze das Projekt bereits als Autor und Beirat zwischen 2009 und 2010.

Um ein breites Publikum anzusprechen, das sich einerseits durch die Lektüre der Nachdrucke eine eigene Meinung bilden kann, andererseits gut aufbereitete Informationen auf dem letzten Stand der Forschung erhält, arbeitet Verleger Peter McGee erneut mit einem Kreis erstrangiger Forscher und Journalisten zusammen.

Erstmals kooperiert ZEITUNGSZEUGEN mit dem Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD e.V.). Es wird ein vergünstigtes Abonnement für Geschichtslehrerinnen und -lehrer und deren Schüler geben sowie Arbeitsblätter für die Sekundarstufen I und II, die von Journalisten und Pädagogen gemeinsam erstellt wurden. Damit werden diese historischen Originalquellen den Schülern mit reflektierendem Zusatzmaterial zugänglich gemacht.

Weitere Infos siehe unter www.zeitungszeugen.de