Sonntag, der 28. Juli 2013 ist auf Arte Biographientag! Um 11.45 zeigt der Sender „Paulo Coelho – Mein Leben“. Dann um 14.20 Uhr die biographische Kunstdokumentation „Das Auge des Edward Hopper“. Und um 20.15 Uhr „Ali“ – die Filmbiographie über Muhammad Ali, mit Will Smith in der Hauptrolle.

Aus den Senderinformationen:

Zu Paulo Coelho – Mein Leben“. Sonntag, 28. Juli um 11:45 Uhr (43 Min.):
Von den Kritikern oft verrissen, von seinen Lesern fast abgöttisch geliebt: Diese Dokumentation widmet sich einem der erfolgreichsten Autoren weltweit. Wo immer er auftaucht, wird Paulo Coelho von seinen Fans erkannt und angesprochen, denn er schafft es wie kaum ein anderer, die Sehnsüchte der Menschen auszudrücken und ihnen Zuversicht zu vermitteln.

„Ganz am Anfang des Lebens weiß man sehr genau, was man will und wenn man seinen Traum leben will, muss man die Brücken hinter sich einreißen.“ Es sind Sätze wie dieser, die Menschen auf der ganzen Welt Mut machen und Paulo Coelho zu einem der beliebtesten Autoren der Gegenwart gemacht haben.

Die Dokumentation zeichnet ein Porträt des charismatischen wie bescheidenen Schriftstellers in verschiedenen Situationen seines Lebens: als umjubelter Weltstar auf dem Roten Teppich bei den Filmfestspielen in Cannes, im Dialog mit seinen Fans und bei einer Signierstunde in einem Genfer Buchladen, die sich wegen großem Andrang über viele Stunden hinzieht. Er zeigt aber auch die nachdenklichen Seiten des Brasilianers, etwa in Santiago de Compostela, an dem Ort, wo er mit seiner Pilgerreise den Wendepunkt seiner Karriere erlebte. Dorthin kehrt er nach über 40 Jahren noch einmal zurück, um mit anderen Pilgern das Fest des heiligen Jakobs zu feiern. ARTE begleitet ihn bei einem seiner täglichen Spaziergänge mit seiner Frau, der Malerin Christina Oiticica, und beim Bogenschießen auf der Dachterrasse seiner Genfer Wohnung.

„Da gibt es diesen Moment, in dem Du absolut im Zentrum Deiner selbst bist. Du fühlst die Schönheit der Anspannung – und im nächsten Bruchteil einer Sekunde – die absolute Entspannung. In diesem Augenblick siehst Du die ganze Vollkommenheit des Universums vor Dir, Du verweilst einen Augenblick in diesem Zustand, hast keine Fragen, keine Antworten – in diesem Moment spürst Du die ganze Kraft des Lebens in Dir.“

Das Porträt zeigt solch entspannte Momente, doch der Weg zum erfolgreichen Schriftsteller war für Coelho oft beschwerlich. Seine konservativen Eltern konnten den Traum ihres Sohnes nicht verstehen und auch der kommerzielle Erfolg blieb lange aus. Aber der Brasilianer ist eine Kämpfernatur.

„Natürlich hat meine Seele auch dunkle Seiten, aber genau die machen das Leben erst interessant. Der Sinn des Lebens ist es, mit diesen dunklen Seiten umzugehen, sie zu verstehen und zu lernen, wie man sie integrieren kann. Ein guter Krieger des Lichts weiß, dass er Schwächen hat, er hat Selbstzweifel und kämpft jeden Tag dagegen an – aber er genießt diesen Kampf, denn er vergisst nie, wofür er kämpft.“

Zu „Das Auge des Edward Hopper, Sonntag, 28. Juli um 14:20 Uhr (51 Min.):
Auf den Spuren des großen Malers geht die Dokumentation entlang seines Werkes und lässt den Künstler selbst und Zeitzeugen zu Wort kommen. Gezeigt werden das einzig existierende Interview mit Edward Hopper und seiner Frau, ein Blick des Künstlers Brian O’Doherty auf Hoppers Bilder sowie ein Beitrag von Wim Wenders über Hoppers ästhetischen Einfluss auf das Kino.

Er galt als Chronist der amerikanischen Zivilisation des 20. Jahrhunderts und wählte immer wieder die Einsamkeit des modernen Menschen zum Thema. „Das Auge des Edward Hopper“ verfolgt chronologisch anhand der Werke und mit Zeitzeugen Leben und Schaffen des großen amerikanischen Malers Edward Hopper (1882-1967).

Die Dokumentation erkundet die Poesie einer Malerei des Paradoxen, die verschlossen und narrativ, realistisch und metaphysisch zugleich ist. Sie zeugt von der großen Klarsicht und Unabhängigkeit des Künstlers in den kulturellen und geschichtlichen Zusammenhängen seiner Zeit. Im vollen Bewusstsein der Probleme der damaligen Kunst verweigerte sich Hopper der trügerischen Zweiteilung der amerikanischen Moderne in eine realistische und eine abstrakte Richtung.

Hopper malte sowohl das realistische Porträt der „Main Street“ in Städtchen des Mittleren Westens als auch den imaginären Schauplatz, auf dem sich das düstere Schicksal der Film-Noir-Helden abspielte. Hopper erfasste das mythische Amerika ebenso wie seine höchst triviale Wirklichkeit.

Hoppers einsame Figuren stehen im Widerspruch zu den Werten seines Landes, das sich selbst als kraftvoll und erfindungsreich darstellt. Hoppers Kunst wurzelt in der ersten amerikanischen Moderne, für die „The Eight“ steht, eine dem Realismus verschriebene Kunstmalergruppe, deren bevorzugte Motive schonungslos dargestellte Stadt- und Industrielandschaften waren. Dafür wurde die Gruppe von der Nachwelt abschätzig „Ascheimerschule“ („Ash Can School“) genannt. Diese Bezeichnung sollte sich später als Markenzeichen durchsetzen.

Zu „Ali“, Sonntag, 28. Juli um 20:15 Uhr (150 Min.). (Wiederholung am Freitag, 02.08. um 14:15 Uhr):
Cassius Clays Sieg in der Box-Weltmeisterschaft des Jahres 1964 verändert schlagartig die gesamte Sportwelt. Nach einer medialen Schlammschlacht schlägt Clay den Titelverteidiger Sonny Liston, der das Amt des weltbesten Schwergewichtlers zwei Jahre lang innehielt. Dem selbstbewussten afroamerikanischen Newcomer gelingt es trotz fehlender Toleranz gegenüber der „schwarzen Rasse“ sich bis an die „weiße Spitze“ durchzukämpfen.

Seine Konvertierung zum Islam, infolge der er den Namen Muhammad Ali annimmt, seine Verbindung zu dem Bürgerrechtler Malcolm X und seine Verweigerung des Kriegsdienstes in Vietnam kosten dem Boxstar jedoch beinahe die hart erarbeitete Karriere. Mit seinen radikalen Entscheidungen setzt er aber nicht nur den Sport, sondern auch die Ehe mit Sonji Roi aufs Spiel, die ihn schließlich aufgrund seiner Religiosität verlässt.

Er bezahlt mit der Liebe und dem Verbot, in seinem eigenen Land boxen zu dürfen. Es folgt der erbitterte Kampf eines leidenschaftlichen Sportlers für die Rechte der Schwarzen, der ihn letztendlich zur größten Boxlegende aller Zeiten macht.