Ich bin ein großer Amazon-Fan, das sieht man auch in diesem Blog mit den Amazon-Links und meinem Biographien-Buchladen, powered by Amazon. Amazon ist eine der wichtigen Säulen meiner Existenz als Publizist und Selbstverleger; auch kaufe ich viele gebauchte Bücher und DVDs über Amazon. Für die Meisten ist der wachsende Internet-Riese ein Segen, der stationäre Buchhandel dagegen gehört sicher zu den Verlierern der Medienverlagerung. Gleichwohl fällt mir kein spezieller Buchladen im Gegensatz zu Amazon ein, dem ich wirklich viel zu verdanken hätte, auch wenn von meinen Büchern im Dumont Buchverlag, Ullstein, C.H. Beck, Benedikt Taschen im Laufe meiner 25-jährigen Tätigkeit als Autor mehr als 200.000 Bücher über stationäre Buchläden verkauft worden sind. Inzwischen mache ich mehr Umsätze via Internet und Amazon.
So habe ich gestern die Biografie von Richard L. Brandt über Jeff Bezos, Gründer von amazon.com, in einem Rutsch gelesen. Sie ist kurzweilig geschrieben und inhaltlich – was wäre anderes zu erwarten gewesen? – spannend. Ob es ein großes Werk der Biografik ist, sei dahingestellt. Aber auf alle Fälle ist das Buch lesenswert, denn Bezos ist sicherlich eine der großen, prägenden Figuren des Internetzeitalters.
Aus der Verlagsinformation: Was steckt wirklich hinter dem Phänomen Amazon? Wer ist der Architekt hinter dem größten Online-Händler der Welt? Der Gigant unter den Online-Händlern – seine Marktmacht, sein Service und seine Ambitionen sind legendär und Vorbild für viele. Doch nur wenige kennen die Person hinter diesem Erfolg – den Macher und genialen Strategen Jeff Bezos.
Die Geschicke von amazon sind untrennbar mit der Persönlichkeit ihres Gründers verwoben. Nur ein genialer „Nerd“ wie er konnte in der aufstrebenden Internet-Euphorie der 80er-Jahre so erfolgreich sein, denn seine Vision war nicht, ein weiterer Online-Händler zu werden, sondern schlicht der beste.
Dieses Buch zeigt, wie das Patent auf den Bestellbutton „One Click“ oder das Produkt Kindle und andere Ideen dazu beigetragen haben, amazon zum erfolgreichsten Onlinehändler der Welt zu machen. Dieses Buch zeichnet ein faszinierendes Bild der Persönlichkeit von Jeff Bezos.
„Mr. amazon“ des Bestsellerautors Richard L. Brandt ist nicht nur eine Unternehmerbiografie, sondern bietet tiefe Einblicke in die Erfolgsstrategien und Pläne eines Unternehmens, das nicht nur den Buchhandel revolutioniert hat, sondern einen Paradigmenwechsel in Vertrieb und Verkauf im 21. Jahrhundert eingeleitet hat. Ein Muss für jeden, der schon einmal über das Internet gekauft hat oder mit dem Internet Geld verdienen möchte.
Bei aller Bewunderung unserer amerikanischen Freunde muß ich auch mal eine „Lanze für die Kleinen“ brechen und von der Kehrseit von Amazon berichten, für Autoren ist Amazon sicherlich gut.
Die älteste Münchner Buchhandlung Lentner, Filiale Münchner Rathaus, hatte ein Poster im Schaufenster, dass die Kunden den Markt nicht nur Amazon überlassen sollen. Und seitdem versuche ich im Buchbereich als Kunde andere Wege zu gehen. Lentner, Hugendubel etc. sind alle online vertreten. http://www.ichwilllesen.de wäre Lentner.
Amazon ist sehr gut in fast allen Bereichen, Webauftritt, Kulanz, Schnelligkeit, gebrauchte Artikel etc., macht aber sehr viele „Marktbegleiter“ platt, wie auch oben erwähnt.
EU-Zentrale von Amazon in Luxemburg, wie Ebay und Teile von Apple, Steuern sparen, bloß nicht in Germany bezahlen, hier aber die Förderung vom Jobcenter mitnehmen, s.u.:
Eine Fundstück bei Google, unter vielen zu dem Thema: http://www.elo-forum.net/topstory/2011112039717.html: Auszüge aus dem dortigen Text: Systematisches Abgreifen von staatlichen Fördermitteln. „Bewerber, die über die Arbeitslosenvermittlung zu uns kommen, erhalten für eine kurze Trainingszeit (die Dauer wird von der Agentur für Arbeit festgelegt) weiterhin ihre Bezüge von der Agentur für Arbeit, da das Training die Wiedereingliederungsaussichten in den Arbeitsmarkt verbessert. Totale Kontrolle und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen – Privater Sicherheitsdienst kann willkürlich sofortige Kündigungen aussprechen – Angst unter den Mitarbeitern – Die Angst unter Amazonmitarbeitern ist groß, wie Report Mainz bei Recherchen herausfand. Amazon-Mitarbeiter der Standorte Leipzig und Bad Hersfeld hatten dem Sender berichtet, dass sie teilweise über mehrere Jahre immer wieder befristete Arbeitsverträge bekommen hätten und aus Furcht, nach dem Auslaufen des Vertrags nicht übernommen zu werden, trotz Krankheit zur Arbeit erschienen waren. “
Also Amazon ist teilweise genial in vielen Bereichen, aber auch genial brutal im Ausnutzen der legalen Möglichkeiten.
Gruß von
Nikolai Schulz
Memoro – Die Bank der Erinnerungen e.V.
einem Zeitzeugenarchiv der Oral History
http://www.memoro.org/de-de/