Sorry, dass ich es übersehen habe. Das Buch ist von 2017, für uns Biografen aber fundamental, deshalb stelle ich es jetzt kurz vor: late but not too late … 🙂
Aus der Verlagsinformation: Genau 86 400 Sekunden hat ein Tag, und in jeder einzelnen verarbeiten wir Sinneswahrnehmungen, speichern neues Wissen, erinnern uns an Vergangenes, entwickeln viele kreative Ideen und planen unsere Zukunft. Dabei halten wir es für selbstverständlich, dass wir den Alltag meistern, ohne von der Informationsflut überwältigt zu werden. Dass uns dies gelingt, verdanken wir einer Meisterleistung der Natur: unserem Gedächtnis.
Der Hirnforscher Martin Korte nimmt Sie mit auf eine Reise ins Epizentrum Ihres Ich-Bewusstseins. Er zeigt, wie vielfältig das Gedächtnis unser Denken und Handeln bestimmt – und wie wandelbar unsere Erinnerungen sind, die bei jedem Abrufen neu konstruiert werden. Er erläutert die unbewussten Seiten des Gedächtnisses, die etwa unsere Intuition und Routinehandlungen steuern, und erklärt, warum Schlaf und Vergessen so essentiell für unsere Gedächtnisprozesse sind. Kortes These ist: Erinnerungen sind nicht nur eine Anhäufung von Wissen und Einzelheiten unserer Autobiographie, sondern der Stoff, aus dem unsere Identität gemacht Anders gesagt: Wir Menschen sind unser Gedächtnis – und unser Gedächtnis sind wir.
»Korte schreibt unangestrengt und lockert immer wieder mit Beispielen auf. Wer an dem Thema interessiert ist, dem kann ich dieses Buch tatsächlich nur sehr empfehlen.«
hr2-kultur, Bianca Schwarz (27. Oktober 2017)
Ich habe Martin Korte kürzlich erlebt, wie er über „Wir sind Gedächtnis“ beim Forum Biografiearbeit 2019 in München einen Vortrag hielt. Wenn er so kurzweilig schreibt, wie er erzählt, muss dieses Buch mehr als interessant sein. Für mich als Biografin war der Satz „Wir erinnern uns nicht an das Ereignis, sondern an dessen Abruf…“ elementar. Denn dies betont nochmals, wie umsichtig und aufmerksam wir mit Erinnerungen umgehen sollten.