Die Nachricht von ihrem Tod am 9. Februar macht mich traurig, auch wenn er nicht unerwartet gekommen ist: Elisabeth Richter wäre am 19. August 109 Jahre alt geworden, da sind die allermeisten Menschen bei weitem längst gestorben und der Tod vielleicht auch eine Erlösung …

Ich habe sie nie persönlich kennengelernt, aber dann doch etwas – medial vermittelt – durch ihre Tochter Andrea Richter, die 2010 ein wundervolles und umfangreiches Lebensbuch ihrer Mutter ediert hat: Meine beiden Leben – und dann natürlich durch die alljährlichen großen Zeitungsporträts über die Jubilarin. Möge Elisabeth Richter in Frieden ruhen. Eine schöne Erinnerung bleibt in ihrem Lebensbuch.

Aus der Verlagsinformation: Eine junge Münchnerin im Jahr 1934. Wie kommt sie zum Studieren nach Kanada und in die USA, 1936 zu einer West- und Weltreise durch den amerikanischen Kontinent, über den Pazifik und durch ganz Ostasien? Und wie kommt sie Jahre später, Anfang 1945, von Siebenbürgen/Rumänien für dreieinhalb Jahre als Kriegsgefangene nach Russland, in ein ukrainisches Kohlebergwerk in einen Schacht auf 800 Meter Tiefe?

Zwei Leben? Ein höchst ungewöhnlicher Lebensweg rund um den Globus, den Elisabeth Richter vor 70 Jahren in Briefen, Tagebüchern und Fotos zeitnah dokumentierte und jetzt, im Alter von 95 Jahren, mit ihren Erinnerungen angereichert hat. Ihr präziser, persönlicher, humorvoller und auch kritischer Blick zeigt ein Leben der Extreme – zwischen Freiheit und Zwang, Abenteuerlust und Überlebenskampf.

Es ist das Lebensbild einer starken und mutigen Frau.