Sorry, dieser Filmtipp kommt etwas spät, aber nicht zu spät. Arte zeigt heute abend, Mittwoch, den 22. Februar um 21.55 Uhr den Dokumentarfilm „François Truffaut – Eine Autobiografie“.

Aus der Senderinformation: Um Spuren zu bewahren, hob Truffaut alles auf: Fotos von geliebten Menschen, Papierfetzen, auf denen er Ideen notierte, Briefe, Skripte von allen Phasen der Drehbucherarbeitung. Ausgehend von Filminterviews, Fotos und schriftlichem Archivmaterial, stellt der Dokumentarfilm Verbindungen zwischen Truffauts Lieblingsthemen her: Kindheit, Lehrjahre, Geschlechterbeziehungen, Primat der Kunst über das Leben, Totenkult. Zur Vertiefung und Ergänzung dieses autobiografischen Filmessays äußern sich zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, die Truffaut begegnet sind. So gesteht Woody Allen hier zum ersten Mal seine Leidenschaft für den französischen Regisseur. Anstelle musealer Glorifizierung vermittelt der Dokumentarfilm einen lebendigen Bezug zu Truffauts Erbe. Dabei kommen die oft nicht bewussten, aber höchst präsenten Zusammenhänge zum Vorschein, die ihn mit dem Publikum von heute verbinden.

In den Mittelpunkt seines Werkes stellte François Truffaut die „Überprüfung durch das Leben“. An alles, was er schrieb, drehte oder erdachte, legte er den Maßstab seiner Gefühle an. So stellen seine 21 Spielfilme schließlich auch eine Autobiografie dar. Das umfangreiche Archivmaterial, das er der Nachwelt hinterlassen hat, strahlt einen unwiderstehlichen Reiz aus. Im Vordergrund des Dokumentarfilms steht der Filmemacher selbst. Zuerst erläutert er seine künstlerischen Entscheidungen, seine Obsessionen und seine Angst, nicht genügend Zeit zur Verwirklichung aller Pläne zu haben. Überzeugt davon, dass er jung sterben würde, machte er sich Gedanken über seinen zukünftigen Platz in der Filmgeschichte. Die Antwort ist eindeutig. 20 Jahre nach seinem Tod lebt er auf wunderbare Weise in seinem Werk weiter. Mehr als alle Filmregisseure seiner Zeit verkörpert er eine bestimmte Vorstellung vom Film, auch eine bestimmte Haltung. Seine engsten Freunde, die Frauen seines Lebens, alle Interviewpartner beschreiben das Charisma und die Faszination, die von Truffaut ausgingen. Doch der Film will mehr sein als ein Fotoalbum. Er gibt auch einer neuen Generation von Filmemachern das Wort, die das Erbe Truffauts angetreten hat und nicht ablässt, Hoffnung aus seinem Werk zu schöpfen.