Geht es Ihnen auch so? Bei Dichterlesungen frage ich die Autoren gern, was von ihrem Schreiben erfunden, und was auf Erlebtem beruht. Manche Geschichten und Gedichte klingen ja phantastischer, als das Leben gemeinhin vermuten lässt. Diese Neugier des Lesers anlässlich der neuen Ausgabe seines lyrischen Werks spricht auch mein Freund und Biographie-Kollege Stefan Schwidder im Vorwort an:

Stefan Schwidder
Das Froschbordell und andere erbauliche Gedichte
Lyrische Werkausgabe
Sequenz Medien Produktion, Fuchstal 2009

„Die vorliegende Ausgabe versammelt die für meine persönliche Entwicklung und Charakterisierung wichtigsten Gedichte der letzten rund zwanzig Jahre – manche Wegbegleiter, vor allem jene aus früheren Zeiten, behaupten sogar, dass sie mich gar nicht anders als ‚irgendwie so’n bisschen komisch‘ kennen.“

Leben und komische Kunst gehen in diesem Werk eine höchst kunstfördernde Symbiose ein, das eine bedingt das andere. „Die Entstehung meiner Kunst“ erläutert der Dichter Schwidder – immer mit einem charmanten Augenzwinkern –  aus dem Geiste der Sprachlosigkeit in Babyjahren.

Seine biographischen Erläuterungen machen deutlich, wie sehr Dichtung und Lebensumfeld zusammenhängen. Um es auf eine kurze Formel zu bringen: Ohne Dichter keine Dichtung, ohne Schwidder kein Froschbordell.

Wer unter lyrischen Werken Langeweile subsummiert, wird also hier aufs Schönste überrascht: Stefan Schwidders gereimte Heldenreise durch die Gefilde der Philosophie- und Poesie-Geschichte macht Spaß – mit originellen Pointen und viel Kurzweil. Gegliedert ist das Werk in „die forschende Phase. Die harmonische Phase. Die tragische Phase. Die unanständige Phase.“ Da freut sich das Schweinchen in uns!

Aus der Verlagsinformation: „Schwidders lyrisches Lebenswerk gibt Antworten auf existenzielle Fragen, die uns alle betreffen: Warum ist ein Brummer kein Schwein? Was passiert, wenn sich eine Sauna in einen Kühlschrank verliebt oder der Weihnachtsmann seinen Sandalenfetischismus auslebt? Ein Troll mit dem Schneckendienst verreisen will? Eine Kuh nach höherer Kultur strebt? Und natürlich: Welche alternativen Existenzgründungsoptionen ergeben sich für Amphibien und beharrte Gummibären?

Dieses Werk wird niemanden unverändert lassen – was auch immer das im Einzelfall bedeutet. Zudem ist abzusehen, dass durch diese Veröffentlichung die Geschichte der Philosophie umgeschrieben, Märchen neu gelesen sowie die Begriffe ‚Leidenschaft‘, ‚Liebe‘ und ‚Drama‘ von Grund auf neu definiert werden müssen.

Ein Literaturkritiker wird wahrscheinlich bald im Feuilleton einer namhaften, überregionalen Zeitung eine bedeutende Rezension zu diesem Werk verfassen. Es ist anzunehmen, dass sie mit einem Satz wie diesem enden wird: ‚Ein ‚Schwidder’ sollte in jeder gut sortierten Hausbibliothek stehen.‘ Also: Lassen wir uns überraschen!“

Stefan Schwidder
Das Froschbordell und andere erbauliche Gedichte:
Lyrische Werkausgabe

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