Wie einfach und gerade deshalb berührend biographische Briefe an die Nachgeborenen sind, zeigt uns Sidney Poitier – einer meiner Lieblingsschauspieler. Je deutlicher Sie beim Schreiben Ihrer Autobiographie die Menschen vor Augen haben, denen Sie nicht nur Ihre Lebensgeschichte, sondern eine Quintessenz Ihrer selbst vermitteln, umso lebendiger und tiefer wird Ihre biographische Reflektion. Letztlich sehen wir in den anderen Menschen immer nur uns selbst, und wenn wir – wie Sidney Poitier – an unsere Urenkelin schreiben, schreiben wir an uns selbst – an unser Kind im alten Mann (oder in der alten Frau), das sein Leben noch vor sich hat.
In seiner Biographie Was ich dir noch sagen will… schreibt der Hollywood-Star an seine Urenkelin Ayele, der er dieses Buch widmet. In berührenden Briefen berichtet er ihr über seine Herkunft und Familie, über seine Ängste und Zweifel sowie seine ganz persönlichen „Dämonen“. Mitreißend erzählt er von bewegenden Ereignissen und prägenden Geschehnissen in seinem Leben, von Begegnungen mit mutigen Menschen, die ihm in schweren Zeiten halfen und von seinen eigenen Vorbildern. Er zeichnet aber auch seine Vision einer besseren Welt mit einer offenen und modernen Spiritualität sowie der Verantwortung für die Erde und kommende Generationen als zentralen Werten.
In den einfachsten Verhältnissen auf den Bahamas aufgewachsen, gelang Sidney Poitier eine einzigartige Hollywood-Karriere: Als erster afroamerikanischer Schauspieler wurde er 1964 für eine Hauptrolle mit dem Oscar ausgezeichnet. Sein Erfolg trug dazu bei, den Weg für ein steigendes Selbstbewusstsein der schwarzen Filmschaffenden zu bahnen, aus dem in den siebziger Jahren das „Black Cinema“ entstand. Und mehr als das: Kraft seiner Persönlichkeit wurde Sidney Poitier zum Symbol für Toleranz und Menschlichkeit.
Sein großer Erfahrungsschatz und sein reiches Lebenswissen sind eine Inspiration für alle Menschen, die auf der Suche nach einem erfüllten und glücklichen Leben sind.
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